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«Canne blanche» in Zürich verliehen
Informations-App der SBB erhält den Preis im Sehbehindertenwesen

Am 17. September wurde der Preis «Canne blanche 2020» des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen SZBLIND in Zürich verliehen. Ski-Legende Bernhard Russi überreichte den Preis an das Projekt «Kundeninformation-App SBB inclusive» der SBB.
Publiziert: 18.09.2020 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2020 um 17:02 Uhr
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SZBLIND-Präsident Thomas Dietziker übergab gemeinsam mit Bernhard Russi dem Projektteam der SBB den Preis «Canne blanche»
Foto: Damian Imhof, Kurzschuss

«Canne blanche 2020» geht an die SBB

Zum achten Mal vergab der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND die Auszeichnung für innovative Projekte zugunsten von sehbehinderten, blinden und taubblinden Menschen. Bei der Award Show im Kulturzentrum Kosmos in Zürich überreichte die Schweizer Ski-Legende Bernhard Russi gemeinsam mit dem SZBLIND-Präsidenten Thomas Dietziker den «Oskar» des Schweizerischen Sehbehindertenwesens. Schon im Voting auf Blick.ch setzte sich die Kundeninformations-App «SBB inclusive» gegen seine Mitstreiter durch und freute sich als Sieger der Gesamtwertung bei der Verleihung über die Auszeichnung. «Wir freuen uns sehr, dass die App «SBB Inclusive» einen Mehrwert für sehbehinderte und blinde Menschen bietet. Während der Entwicklung der App haben wir sehr viel über die Bedürfnisse von Reisenden mit einer Sehbehinderung gelernt. Deshalb gehört dieser Preis nicht nur uns, sondern all jenen, welche «SBB Inclusive» getestet haben und in Zukunft damit reisen werden», sagt Esther Buchmüller, Product Owner «SBB Inclusive».

«Mit der Entwicklung der Informations-App für sehbehinderte Menschen hat die SBB ein starkes Zeichen dafür abgegeben, dass sie alle auf die Reise mitzunehmen gedenkt: Alte und Junge, Menschen in der Stadt und auf dem Land, Beschleunigte und Entschleunigte und zu guter Letzt sehende und blinde Menschen», erklärt der Geschäftsleiter beim SZBLIND, Matthias Bütikofer. Bei seiner Laudatio lobte auch Bernhard Russi das Projekt der SBB: «Durch die App erhalten sehbehinderte und blinde Menschen erstmals direkten Zugang zu der für Normalsehende alltäglichen optischen Kundeninformation am Bahnhof bzw. an und in den Zügen. Das ist ein enormer Fortschritt für die Mobilität und Unabhängigkeit von Reisenden mit Sehbehinderung.»

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App für entspanntes Reisen

Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung sind mehr als alle anderen auf den öffentlichen Verkehr angewiesen und nutzen diesen deshalb auch entsprechend oft. Deswegen ist die App der SBB eine grosse Unterstützung für sie. Blinde und Sehbehinderte müssen sich gut auf ihre Reisen vorbereiten und sind auf zuverlässige Zuginformationen angewiesen. Jedoch werden ihnen an Bahnhöfen nur wenige akustische Informationen angeboten. Mit der neuen Kundeninformations-App können sich blinde und sehbehinderte Menschen beispielsweise die Abfahrtsanzeiger via VoiceOver ihres Smartphones vorlesen lassen. Zudem informiert die App darüber, auf welchem Perron man gerade steht, welcher Zug gerade einfährt, in welchem Abteil des Zuges man sich befindet, welches der nächste Bahnhof ist und vieles mehr. Die App wird auf den nächsten Fahrplanwechsel hin angeboten.

Rund 50 sehbehinderte und blinde Menschen testeten die App im Zeitraum von sieben Monaten und befanden sie für gut. Besonders herausgestochen ist, dass sie einfach aufgebaut und für VoiceOver optimiert wurde. Dank der App erhalten sehbehinderte und blinde Menschen erstmals direkt Zugang zu den für Normalsehende alltäglichen optischen Kundeninformationen an Bahnhöfen und in den Zügen. Mit Hilfe der App gehören verpasste Züge und Irrfahrten aufgrund unzureichender akustischer oder schlecht erkennbarer Kundeninformation hoffentlich der Vergangenheit an.

Canne blanche 2020

Insgesamt wurden für die Auszeichnung 25 Projekte eingereicht. Daraufhin stellte eine Fachjury drei Projekte für die finale Wahl der Publikumsjury auf. Das Projekt der SBB überzeugte auch die Fachjury. «Wir sind der Ansicht, dass diese digitale Kundeninformation, die zusammen mit blinden Menschen entwickelt wurde, eine grosse Hilfe ist und das selbständige Reisen blinder und sehbehinderter Menschen nutzbringend unterstützt», sagt Thomas Dietziker, Jury-Präsident und Präsident des SZBLIND. Auf dem zweiten Platz landete das Projekt «Haptic Touch Panel» von Schindler Aufzüge AG. Das Unternehmen entwickelte ein innovatives haptisches Touchpanel für Aufzüge, welches sich situativ den Benutzerinnen und Benutzer mit Sehbehinderung anpasst. Auf den dritten Platz schaffte es die Fördermittelreihe «Punkt, Punkt, Komma, Strich», mit ihren Büchern, die ein gemeinsames Erlernen der Blindenschrift von Kindern mit und ohne Sehbehinderung ermöglichen.

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