Trostessen
Stress verleitet zu ungesunder Nahrung

Eine britische Umfrage hat ergeben, dass 70 Prozent der Berufstätigen unter Stress am Arbeitsplatz leiden. Und bei vielen von ihnen ist ungesundes Essen die beliebteste Soforthilfe.
Publiziert: 12.02.2016 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 17:05 Uhr
Genau so sollte man es bei Stress im Büro nicht machen.
Foto: Thinkstock

Wer deprimiert ist oder Liebeskummer hat, greift gern mal zu Süssigkeiten, das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch britische Wissenschaftler fanden nun heraus, dass Stress die Menschen ebenso dazu verleitet, ungesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen.

Laut der Marktforschungsfirma Mintel versucht einer von drei Werktätigen seinen Stress auf der Arbeit mit Schokolade, Keksen & Co. auszugleichen. Insbesondere die Altersklasse zwischen 35 und 44 Jahren ist davon betroffen: Eine von vier Personen, die von Deadlines gestresst ist, greift zu zuckerhaltigen und fettigen Snacks.

Die Studie belegte, dass für viele der Betroffenen Essen als Soforthilfe gegen den Stress gilt, statt über die Probleme zu sprechen oder Sport zu treiben.

«In den vergangenen 12 Monaten stand Trostessen für die Briten an erster Stelle, um Stress zu bewältigen. 33 Prozent der Beschäftigen greifen zu ungesundem Essen, weitere 30 zu Alkohol und 15 Prozent zu Zigaretten», erklärte das Mintel-Team.

Stress scheint überhaupt das Problem zu sein, unter dem die meisten Berufstätigen leiden. Ganze 70 Prozent fühlen sich regelmässig durch ihren Job gestresst. Doch es besteht Hoffnung: 20 Prozent der Befragten haben erkannt, dass Sport ihnen dabei hilft, den Stress abzubauen. Andere suchten sich Hilfe bei den Freunden und der Familie, sieben Prozent holten sich sogar professionelle Unterstützung.

Ein Teil des Problems sind anscheinend die Arbeitsstunden, die in den vergangenen Jahren stetig zugenommen haben. Fast die Hälfte der Menschen checkt mittlerweile ihre Arbeits-E-Mails ausserhalb des Büros. Ein komplettes Abschalten ist dadurch nicht möglich. Ausserdem arbeiten viele Berufstätige heutzutage mehr Stunden als erfordert.

Einer von zehn verzichtet sogar auf die Mittagspause, 2 von 5 Befragten sparen diese zwei Mal pro Woche ein. «Der steigende Druck bei der Arbeit hat einen schlechten Einfluss auf das Wohlergehen der Menschen. Einige moderne Firmen arbeiten aber bereits an kreativen Möglichkeiten, Angestellte zu einer gesünderen Balance zu bewegen, was wiederum zu einer stärkeren Mitarbeiterbindung und grösserer Loyalität führen kann», erklärte Ina Mitskavets von Mintel.

Möglich wäre hier beispielsweise, dass Mitarbeitern verboten wird, ihre Mails nach Feierabend zu lesen oder das Firmen sich mit Fitnessstudios zusammentun und günstigere Mitgliedsbeiträge anbieten. (cm)

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