Der Mythos ist widerlegt! Wir müssen keine 10'000 Schritte pro Tag machen. Das zeigt eine Studie, die vor kurzem im «European journal of preventive cardiology» erschienen ist.
An der Studie nahmen 227'000 Personen teil und das über einen Zeitraum von sieben Jahren. Die Untersuchung beweist, dass es nicht unbedingt notwendig ist, jeden Tag 10'000 Schritte zu machen, um unsere Gesundheit zu verbessern. 3967 Schritte reichen aus, um das Sterberisiko erheblich zu senken. Und schon 2337 Schritte verringern die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken.
Da die Zahl 10'000 leicht zu merken und ehrgeizig genug ist, um uns zu motivieren, wurde sie oft als unumgängliches Ziel für die Gesundheit angesehen. Die Zahl 10'000 geht jedoch auf eine (erfolgreiche) Marketingstrategie zurück, die 1965 von einer japanischen Marke für Schrittzähler entwickelt wurde.
Sind unsere Bemühungen, mehr zu laufen, also völlig sinnlos? Dr. Maciej Banach, einer der Leiter der Studie, erklärte gegenüber CNN: «Je mehr Schritte Sie machen, desto besser sind die Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Jede Steigerung um 500 bis 1000 Schritte pro Tag kann Ihre Sterblichkeit deutlich senken.» Mit anderen Worten: 4000 Schritte zu erreichen ist gut, aber noch besser ist es, sie zu überschreiten. Es gibt jedoch noch anderen Methoden, um in Form zu bleiben.
Aufstehen
Dr. Jérôme Spring, Projektleiter in der Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention bei Unisanté in Lausanne, sagt: «Eines der ersten Dinge, die man tun kann, um aktiver zu sein, ist aufzustehen.» Staubsaugen, Einkaufstüten tragen, beim Telefonieren gehen, mit dem Hund spielen. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen, um aufzustehen und uns zu bewegen.
Aktive Minuten
Die Richtlinien des HEPA-Netzwerks Schweiz, die auf den weltweiten Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation basieren, beziehen sich auf aktive Minuten statt auf die Anzahl der Schritte: «Ein Erwachsener sollte pro Woche 150 bis 300 Minuten moderater körperlicher Aktivität oder 75 bis 150 Minuten intensiver körperlicher Aktivität oder eine Kombination aus beidem ausüben», sagt Dr. Spring.
«Körperliche Aktivität mit mässiger Intensität sollte eine leichte Kurzatmigkeit hervorrufen, so wie wenn man zügig geht.» Wenn wir unsere Anstrengungen in Minuten statt in Schritten messen, können wir uns besser organisieren.
Zweimal pro Woche die Muskeln stärken
Abgesehen vom Gehen, Joggen oder anderen Ausdauersportarten betont der Experte, wie wichtig es ist, zweimal pro Woche eine Aktivität auszuüben, die Knochen und Muskeln stärken kann. «Fitness wäre ein offensichtliches Beispiel, aber Treppensteigen, Kräftigungsübungen mit Gummibändern oder bergauf Radfahren zählen auch.»