Die Atmung ist die Brücke zu unseren Emotionen. Wie wir unsere Stimmung innert kurzer Zeit mit Achtsamkeits-Techniken beeinflussen können, erklärt Christoph Glaser und liefert dazu zwei einfache Atem-Übungen.
Gefühle und Atem
Was passiert bei Wut? Wir atmen flacher. Freude? Die Atmung ist tief und frei. Unser Atem spiegelt unsere Emotionen – aber es funktioniert auch andersherum: Wer tief durchatmet, kann Stress regelrecht wegpusten, das hat die Wissenschaft gezeigt. Probiere es beim nächsten Streit aus: Einmal tief ein- und ausatmen, bevor du antwortest. Deine Nerven werden es dir danken!
Power ohne Kaffee
Die wichtigste Energiequelle des Lebens ist der Atem – ohne ihn überleben wir nur wenige Minuten. Er ist auch ein Energie-Booster. Einfach bewusst ein- und ausatmen: Der Sauerstoff kommt rein, Kohlendioxid raus. Und während dein Blut den Sauerstoff zu den Zellen bringt, wird mühelos Energie erzeugt. Bonus: Hohe Energie beeinflusst unser Mindset, also unsere Stimmung – wir werden tendenziell optimistischer und lösungsorientierter.
Gegen Stress
Stress schaltet unser Nervensystem auf Alarm. Der Atem ist der Geheimknopf, um Entspannung zu aktivieren. Lange, tiefe Atemzüge aktivieren das parasympathische Nervensystem, das Entspannung, Erholung und Regeneration ermöglicht.
Im Fokus und Flow
Konzentration und Flow entstehen, wenn wir ganz präsent sind. Schon ein paar bewusste Atemzüge können die Gedanken ordnen und die Kreativität fördern. Perfekt für Meetings oder wenn du auf der Suche nach der guten Idee bist.
Übung 1: Wellen-Atmung
Eine Hand auf die Brust, die andere auf den Bauch. Tief einatmen, erst den Bauch, dann die Brust füllen. Beim Ausatmen zuerst den Bauch, dann die Brust senken. Nimm mehrere lange tiefe Atemzüge in dieser wellenförmigen Atemweise, das aktiviert das parasympathische Nervensystem und sorgt für tiefe Entspannung.
Übung 2: Atem-Anker
Beobachte – egal was du gerade tust – deinen Atem für ein paar Sekunden. Nimm wahr, wie die Luft durch die Nase in die Lungen strömt, ob du flach oder tief atmest. Studien zeigen, dass das Beobachten des Atems eine beruhigende Wirkung hat und die Aktivität in der mit Stress verbundenen Gehirnregion reduziert.