Es wimmelt von Fussball-Orakeln. Blick zeigt dir eine Auswahl der besten Vorhersagern. Manche von ihnen sind sehr präzise!
Badener Bakterien
Im Labor des Kantonsspitals Baden kommen fürs Orakeln die kleinsten Lebewesen zum Einsatz: Bakterien! In je einer Petrischale wird je ein Team mit unterschiedlichen Bakterien angesetzt, wer das grössere Wachstum aufweist, ist der Sieger. Bis jetzt haben die Badener Bakterien alle Schweizer Spiele richtig vorhergesagt, ausser den Match gegen Schottland (da glaubten sie an einen Schweizer Sieg). Für das kommende Viertelfinale treten die «Schweizer Bakterien» (Pseudomonas aeruginosa) gegen die «englischen Bakterien» (Klebsiella pneumoniae) an. Beide wachsen gleich schnell, ausgewählt werden sie jeweils nach den Farben der Trikots der Mannschaften.
Blick liegen die Resultate exklusiv vor. Auf den ersten Blick war das Bakterienwachstum relativ gleich: demnach ein Remis. Doch weil es in den K.o.-Runden kein Unentschieden geben kann, wurden die Keime im KSB-Labor genauer untersucht – die Schweizer Bakterien liegen leicht vorne!
Das KSB interpretiert das so: Die Nati muss zwar in die Verlängerung, gewinnt aber – spätestens im Penaltyschiessen. Bislang zeigt sich das KSB-EM-Orakel abgesehen von der Partie gegen Schottland (1:1) treffsicher. Die Bakterien haben die Siege gegen Italien und Ungarn sowie das Remis gegen Deutschland korrekt vorhergesehen.
Kugelgürteltier Lanzelot
Im Walter Zoo Gossau hat Kugelgürteltier Lanzelot (13) eine eigene Arena zum Orakeln. Er wird in der Mitte der Wiese abgesetzt und schnüffelt sich dann zu einem der beiden Tore. Laut dem Zoologen Elia Heule (32) bedeutet das kein Stress für das Tier. «Beim Durchstreifen der Wiese suchen Gürteltiere ihre Nahrung, also Insekten im Gras. Lanzelot folgt dabei natürlichen Gerüchen, es ist nichts präpariert.» Die Idee mit dem Orakel ist aus einer Zusammenarbeit mit Lidl gekommen. Das Gürteltier eignet sich wegen seiner Gestalt: Bei Gefahr kann es sich in seinen Panzer einkugeln und wird selber zum Ball. Bislang zeigt sich Lanzelot von der Schweizer Mannschaft überzeugt: Beim Spiel gegen Italien hat er korrekt auf unseren Sieg getippt. Die Prognose fürs Viertelfinal ist ein Sieg für die Schweiz. Seine Trefferquote liegt bei etwa 70 Prozent.
Orang-Utan Walter
Der Sumatra-Orang-Utan Walter hat mit seinen 35 Jahren bereits öfters für deutsche Fussballspiele «orakelt». Jetzt hat der Bewohner des Dortmunder Zoos seinen grossen Auftritt bei der EM. Er tippt für sämtliche Spiele, die im BVB Stadion ausgetragen werden und für alle Spiele mit der Deutschen Nationalmannschaft. Beim Spiel Deutschland gegen Dänemark wählte er den Futtersack mit der deutschen Flagge und lag richtig. Auch im Finale wird Walter seine Orakel-Fähigkeiten beweisen.
Elefantendame Bubi
Elefantendame Bubi ist selber begeisterte Fussballerin. Im Erlebnispark Starkenberg schiesst sie jeweils drei Bälle in die gegnerischen Tore. Den Sieg von Deutschland gegen Dänemark hat sie mit einem 2:1 vorhergekickt. Das Spiel gegen die Schweiz orakelte sie sogar auf das Tor genau. Das Spiel scheint ihr Spass zu machen – im Anschluss bekommt sie jeweils eine Schlamm-Massage.
Bulle Sammy
Sammy muss für seinen Treffer gar nichts leisten – ausser fressen. Der ehemalige Zuchtbulle ist auf dem bekannten Gnadenhof Gut Aiderbichl in Henndorf bei Salzburg (Ö) daheim. Dort werden dem Tier vor jedem EM-Match zwei Futtertröge vorgesetzt: Darin befindet sich jeweils das gleiche Futter, darauf angebracht sind die jeweiligen Fahnen der Teams. Je nachdem, wie sich Sammy entscheidet, wird auf den Sieger getippt. Sammys Trefferquote wird sogar notariell beglaubigt.