Der gelernte Textilzeichner war der bedeutendste russische Modeschöpfer und Designer der 90er-Jahre, er war auch als «Roter Dior» bekannt. Saizew startete seine Karriere in den frühen 60er-Jahren mit Entwürfen für Landarbeiterinnen, die jedoch wegen ihrer bunten Farben von den sowjetischen Behörden abgelehnt wurden. Allerdings wurde das Magazin «Paris Match» damals auf seine Arbeit aufmerksam und stärkte ihm mit einem Bericht den Rücken. Es folgten neue Serien und Kollektionen, die ihm zu Ansehen auch innerhalb der konservativen Kreise der Sowjetunion verhalfen.
Nach weiteren Erfolgen mit Entwürfen für die sowjetische Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Moskau 1980 gründete er das sowjetische Fashion House. Später ging er nach Paris, wo er unter anderem zum Ehrenbürger der französischen Hauptstadt ernannt wurde. 1988 wurde er Leiter des Moskauer Modehauses, dessen Führung er 2019 an seinen Sohn Jegor übergab.
Neben Kleidung entwarf Saizew auch Parfüm und Seifen. Auch Film- und Theaterkostüme gehörten zu seinem Lebenswerk, ebenso wie Kostüme für renommierte Eiskunstläufer.
(SDA)