Drei Tipps fürs Festival Steps
Tanzen bis zum Umfallen

Von manischer Tanzwut bis zu Weltklasse-Choreografien: Steps ist das grösste Festival für zeitgenössischen Tanz der Schweiz und findet in 28 Städten statt. Drei Tipps aus dem Programm.
Publiziert: 22.04.2024 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2024 um 16:22 Uhr

Tödliches Spiel um Anerkennung

Das tagtägliche Spiel um Anerkennung: Das norwegische Stück «Story, story, die.».
Foto: Mats Backer

Der Druck, gemocht zu werden, lastet schwer auf unseren analogen und digitalen Schultern: Täglich gilt es, attraktive Inhalte zu generieren und zu teilen oder zu «sterben». Im mehrfach ausgezeichneten Stück der norwegischen Company Winter Guests geht es um ein Ausscheidungsspiel. Die Spieler sitzen im Kreis und erzählen eine Geschichte. Wer zu langsam ist oder zögert, wird rausgeworfen. Ein Tanz, der unser Leben auf Social Media aufzeigt.
«Story, story, die.» Alan Lucien Øyen, in Baden, Chur, Zug, Vevey, Bern, St. Gallen und Neuenburg.

Besessen vom Tanzfieber

Tanzen bis zur Trance: Im Stück «The Dancing Public» von Mette Ingvartsen dürfen sich die Zuschauer vom Tanzfieber anstecken lassen.

Bei grossen Ansammlungen tanzten sich Menschen in wilde Trance – bis zum Zusammenbruch. Die Tanzwut ist ein Phänomen, das ins 14. und 15. Jahrhundert zurückreicht und dessen Ursache bis heute nicht gänzlich geklärt ist. Die Choreografin Mette Ingvartsen widmet sich der Tanz-Besessenheit und bezieht das Publikum mit ein. Es gibt keine Stühle, stattdessen bewegt sich die Tänzerin durch die Zuschauerinnen und Zuschauer – sie dürfen sich vom Tanz anstecken lassen.
«The Dancing Public», Mette Ingvartsen, in Zürich, Genf und Bern.

Inszenierung von Weltklasse

In der Produktion «Assembly Hall» treffen Tanz und Theater aufeinander.

Hier trifft Tanz auf Theater, inszeniert von Crystal Pite. Die ehemalige Ballerina gilt als Weltstar in der Tanzchoreografie. Mit dem Theaterregisseur Jonathan Young präsentiert sie die dritte gemeinsame Produktion. Ihre Themen treffen präzise den Nerv der Zeit, sind relevant, voller Einfallsreichtum und Witz. Die unverkennbare Handschrift des Duos begeistert weltweit das Publikum. Das aktuelle Stück erkundet das Bedürfnis des Menschen nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
«Assembly Hall», Kidd Pivot, in Zürich und Lugano.

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