Dabei sein ist alles
Kennst du diese fünf Olympia-Exoten?

Ein Bobteam aus Jamaika, ein Langläufer aus Kenia oder einer, der erst gerade schwimmen lernte. An den Olympischen Spielen nehmen nicht nur Spitzenathleten teil, sondern auch immer wieder überraschende Sportler.
Publiziert: 16.10.2024 um 10:52 Uhr

Auf einen Blick

  • Eddie «The Eagle» Edwards - Grossbritannien, 1988
  • Philip Boit aus Kenia sah vor Nagano nie Schnee
  • Eric Moussambani lernte Schwimmen erst acht Monate vor Sydney
  • Jamaikanisches Bobteam wurde durch Film «Cool Runnings» berühmt
  • Bruno Banani, erster Tongaer im Rodeln, erreichte Rang 32 in Sotschi
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ravena FrommeltRedaktorin Gesellschaft

Eddie «The Eagle» Edwards – Grossbritannien, 1988

Michael Edwards (58) war der erste Skispringer, der bei den Olympischen Winterspielen für Grossbritannien antrat. Nach der Fernsehübertragung einer Vierschanzentournee beschloss er, an internationalen Skisprungwettbewerben teilzunehmen. Ohne ernsthafte Sponsoren, deutlich schwerer als seine Kontrahenten und mit einer Brille, die bei den Sprüngen ständig beschlug, belegte Edwards an den Winterspielen in Calgary, Kanada, den letzten Platz und wurde zum weltweiten Medienstart. Seine Lebensgeschichte wurde unter dem Titel «Eddie the Eagle – Alles ist möglich» verfilmt.

Nach eigenen Aussagen erlernte Michael Edwards (58) das Skifahren auf 300 Meter hohen Hügeln der südwestenglischen Stadt Gloucester.
Foto: imago sportfotodienst

Jamaikanisches Bobteam – Jamaika, 1988

Den olympischen Grundgedanken «Dabei sein ist alles» stellte auch eine jamaikanische Bobmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary unter Beweis. Zwei Amerikaner suchen die Mitglieder der Mannschaft aus dem jamaikanischen Militär zusammen. Die Jamaikaner wurden durch ihre Teilnahme an den Winterspielen in Calgary weltberühmt. Im Jahr 1993 erschien der von ihnen inspirierte Film «Cool Runnings – dabei sein ist alles».

Devon Harris (59), Dudley Stokes (62), Michael White (59), Samuel Clayton (t58) stellten die jamaikanische Bobmannschaft an den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary.
Foto: imago/Colorsport

Philip Boit – Kenia, 1998

In der japanischen Stadt Nagano fanden 1998 die Olympischen Winterspiele statt – mit von der Partie: der kenianische 800-Meter-Läufer Philip Boit (52). Als ein amerikanischer Sportartikel-Hersteller Kenianer für den Skilanglauf suchte, sagte Boit zu, obwohl er noch nie Schnee gesehen hatte. Bei den Winterspielen in Nagano erreichte er nach 10 Kilometern das Ziel als 92. und Letzter. Der Sieger Bjørn Dæhlie (57) wartete im Zielbereich, um Boit zu gratulieren. Bis heute verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft.

Bei seinem ersten Langlauftraining 1996 in Finnland erlitt Philip Boit (52) Erfrierungen, blieb dem Marketing-Projekt aber treu.

Eric «The Eel» Moussambani – Äquatorialguinea, 2000

Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney wurde auch der äquatorialguineische Freistilschwimmer Eric Moussambani (46) zur lebenden Legende. Zwar benötigte er mit fast zwei Minuten doppelt so lange wie der spätere Olympiasieger Pieter van der Hoogenband (46), um die 100 Meter zu schwimmen. Erstaunlich ist seine Leistung dennoch, da er erst acht Monate vor seiner Teilnahme das Schwimmen erlernt hatte. Bevor er nach Sydney kam, hatte er noch nie ein 50-Meter-Becken gesehen.

Das Training in seinem Heimatland absolvierte Freistilschwimmer Eric Moussambani (46) in einem 15-Meter-Becken und in Flüssen.
Foto: imago images/Bildbyran

Bruno Banani – Tonga, 2014

Nicht nur Bruno Bananis (36) exotischer Name – eine ironische Anspielung auf die gleichnamige Unterwäschemarke – brachte dem Rennrodler, der ursprünglich Fuahea Semi hiess, viel Aufmerksamkeit. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, Russland, trat er als erster Tongaer im Rodeln an und erreichte Rang 32. Damit liess er sieben Starter hinter sich. 

Zur besseren Vermarktung Fuahea Semis als Rennrodler schlug eine Werbeagentur eine Umbenennung seines Namens in «Bruno Banani» vor. Tatsächlich nahm das Modeunternehmen «Bruno Banani» den nun gleichnamigen Rennrodler unter Vertrag.
Foto: imago/Kyodo News
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