Der Bancomat stirbt. Das ist gut so. In den vergangenen drei Jahren sind an die 1000 Automaten verschwunden. Die zusätzlichen Meter für ein Bündel Bargeld spare ich mir. Was will ich damit? Als «Belohnung» gibt es ein paar Rappenstücke, die man kaum mehr loswird. Wer sucht an der Kasse gerne nach der passenden Münze? Lieber zücke ich Kreditkarte oder Handy. Das spart Zeit und Nerven.
Eine effizientere Zahlungsmethode gibt es nicht. Und trotzdem entschied sich das OK des Innerschweizer Schwingfests dagegen. Die über 12'000 Besucher in Dagmersellen LU dürfen nur mit Bargeld bezahlen. Die Gründe dafür sind traditioneller und finanzieller Natur. Ob der Bargeld-Weg tatsächlich günstiger ist, darf angezweifelt werden. Man denke an die Transport- und Sicherheitskosten der Hunderttausenden von Franken.
Der traditionelle Aspekt kommt beim eher älteren Schwingervolk gut an. Die letztjährige Zahlungsmittelumfrage der Schweizer Nationalbank zeigte, dass die ab 55-Jährigen immer noch knapp über 140 Franken Bargeld auf sich tragen. Was aber, wenn es durch die Bargeld-Zahlung zu längeren Warteschlangen kommt? Wehe, ein hartgesottener Schwingfan verpasst aufgrund der Münzen-Zählerei einen Spitzengang. Dann verliert das Bargeld auch seine letzten Anhänger.