Der 1948 in Rio de Janeiro geborene Cildo Meireles gehöre zu den bedeutendsten Kunstschaffenden Brasiliens. Besonders bekannt sei er für «seine hochsensorischen immersiven Installationen, von denen viel den Widerstand gegen politische Unterdrückung, (koloniale) Ausbeutung und unethische Ressourcengewinnung zum Ausdruck bringen», schreibt die Roswitha Haftmann-Stiftung am Mittwoch in einer Mitteilung.
Meireles gehört zur Generation etwa von Lygia Clark oder Hélio Oiticica, die in den 1960er Jahren die brasilianische Kunst verändert hat. Diese Kunstschaffenden setzten auf die direkte, sinnliche Auseinandersetzung mit dem Publikum.
Museen, wie die Tate Modern oder das Centro de Arte Reina Sofia, widmeten Meireles Ausstellungen. Er wurde vier Mal an die Biennale von Venedig eingeladen und stellte an Biennalen in Sydney, Johannesburg, Lyon, Istanbul, São Paulo und der Documenta in Kassel aus.
Den Roswitha Haftmann-Preis erhält er nun für sein Lebenswerk, das in einer Spanne von 60 Jahren entstanden ist. Die Auszeichnung wird seit 2001 von der gleichnamigen Stiftung vergeben. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird vom Stiftungsrat bestimmt, dem unter anderen die Direktorinnen oder Direktoren des Kunstmuseums Bern, des Kunstmuseums Basel, des Museum Ludwig in Köln und des Kunsthauses Zürich angehören. Die Preisverleihung ist für den 22. September im Kunsthaus Zürich geplant.
(SDA)