Xiaomi gehört in der Heimat zu den Grossen auf dem Markt. Bei uns sind die Smartphones der Marke bekannt, auch wenn die Chinesen den Sprung nach Europa offiziell noch nicht gemacht haben. Design, Qualität und Innovation: Mit diesen Merkmalen will sich Xiaomi, ähnlich wie Huawei, von reinen Kopieherstellern abheben.
Der Mi Robot Vacuum ist denn auch kein Duplikat zum Billigtarif, sondern gehört preislich zur Mittelklasse. Für rund 360 Franken kann man ihn bei Gearbest.com bestellen – versandkostenfrei, aber zuzüglich Schweizer Zollgebühren.
Technisch darf man ein Top-Produkt erwarten. So verfügt der Saugroboter über Ultraschall- und Beschleunigungssensoren, Infrarot-Überwachung, Laserscanner und Gyroskop. Das Ziel von so viel Hightech: Der runde Putzhelfer soll nicht mehr oder weniger zufällig einen Raum abfahren, sondern ihn zuerst analysieren und dann systematisch säubern.
Der Roboter kommt einem sehr chinesisch vor
Von der Technik bemerkt man zuerst nicht viel. Denn wenn man das Gerät auspackt, beschäftigen einen andere Fragen. Denn Xiaomi ist tatsächlich noch total auf China ausgerichtet. Beschriftung: chinesisch. Bedienungsanleitung: chinesisch. App: teilweise chinesisch.
Zum Glück sind Symbole und Bildsprache international. So hat man trotz fremder Schriftzeichen keine Probleme, den Mi Robot Vacuum in Betrieb zu nehmen. Mit einem Knopfdruck lässt er sich starten, der Home-Button lässt ihn automatisch zur Ladestation zurückfinden.
Was bei den ersten Putzversuchen auffällt: Der China-Roboter ist schnell, wischt gut, saugt stark wie ein Top-Gerät, ist aber nicht gerade leise. Ladestation und Gerät haben ein schönes Design und sind ausgezeichnet verarbeitet.
Update macht das Putzverhalten perfekt
Ein doppeltes Plus ist der Schmutzbehälter. Er lässt sich von oben schnell herausheben und ist einfach zu reinigen. Schade, fasst er nur etwas mehr als einen halben Liter. Das reicht für eine ausführliche Putzfahrt, aber nicht für viel mehr.
In den ersten Reinigungsfahrten putzt der Mi Robot Vacuum gut. Er lässt aber an den Zimmerrändern immer wieder ganze Bereiche aus. Ein Firmware-Update hilft und verbessert das Verhalten deutlich. Die Update-Funktion in der nur teilweise auf Englisch übersetzten App zu finden, ist allerdings eine Qual.
Doch der Aufwand lohnt sich, denn danach funktioniert der Mi Robot Vacuum zuverlässig und gut. Auch wenn die weiteren Funktionen der Fernbedienung nicht genutzt werden. Dort könnte man nicht nur die genaue Raumvermessung nachverfolgen, sondern auch diverse Smarthome-Funktionalitäten abrufen.
BLICK-Fazit: Wer sich vom Chinesischen nicht abschrecken lässt, erhält zum Preis eines Einsteigergeräts einen Top-Staubsaugroboter. Tipp: Zum Gerät gleich Magnetstreifen dazubestellen. Der Mi Robot Vacuum erkennt sie und wird sie nicht überschreiten. So kann man einfach und ohne Batterie eine virtuelle Wand errichten, etwa um einen heiklen Bereich, der nicht geputzt werden soll, zu schützen.
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