Xiaomi Mi 5 im Test
Der China-Kracher kann nicht nur billig

Das neue Top-Handy von Xiaomi ist zwar billig, Leistung und Qualität sind aber auf erstaunlich hohem Niveau. Und endlich passt die China-Marke nicht mehr nur für Experten.
Publiziert: 03.06.2016 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:28 Uhr
Das neue Xiaomi-Flaggschiff kostet nur 469 Franken.

Zwar ist Xiaomi der viertgrösste Smartphone-Hersteller der Welt. In Europa hat er aber noch nicht wirklich Fuss gefasst. Weil er nur in wenigen Ländern präsent ist – und man die Import-Modelle selber konfigurieren musste, was gerade für Einsteiger abschreckend wirkte.

Das ist beim neusten Topmodell, dem Mi 5, nun zum grössten Teil anders. Zwar kann man beim Aufstarten die Schweiz nicht als Land auswählen, aber das modifizierte Android-6.0-Betriebssystem lässt sich problemlos auf Deutsch einstellen. Und man findet sofort die gewohnten Google-Apps auf dem Gerät und keine merkwürdigen chinesischen Apps mehr.

Das Xiaomi Mi 5 ist 50 bis 200 Franken günstiger

Xiaomi ist also nun bereit für Europa, trotzdem gibts das Smartphone mit etwas Verspätung nur als Import zu kaufen. Etwa bei Digitec.ch, wo der Verkauf Anfang Juni in begrenzter Stückzahl startet. Der Preis ist ein Knaller: 469 Franken – mindestens 50 bis 200 Franken weniger als vergleichbare Konkurrenten.

Das Gehäuse wirkt dünner, als es tatsächlich ist. Auch weil das Smartphone sehr leicht ist.

Doch das Mi 5 ist nicht einfach nur billig – das merkt man schon beim ersten Anfassen. Es ist 129 Gramm leicht und wirkt dank abgeschliffenen Kanten sehr dünn. 7,3 Millimeter sind aber eigentlich nur Durchschnitt. Hochwertig wirken auch das auf der Seite fast rahmenlose Display und die Rückseite aus Glas.

Aber Achtung, das Gehäuse ist ganz schön glatt! Ungeschickte sollten sich unbedingt eine Hülle besorgen, sonst ist das schöne Glas ganz schnell zerbrochen. Toll auch, dass Xiaomi im schlanken Telefon Platz für einen 3000 mAh grossen Akku findet und trotzdem die Kamera bündig einbauen kann. Etwas, was prominente Konkurrenten nicht schaffen.

Ultraschneller Prozessor, mässig gute Kamera

Die kompakte Bauweise führt auch dazu, dass ein 5,15 Zoll grosser Bildschirm Platz findet – auf dem Platz, auf dem die Konkurrenz 5 Zoll unterbringt. Das Full-HD-Display ist hell, die Farben wirken natürlich. So wie man das in der Topklasse heute erwarten kann.

Die Glas-Rückseite sieht gut aus, ist aber ziemlich rutschig.

Mit dem Snapdragon 820 mit 3 GB Arbeitsspeicher haben die Chinesen den momentan wohl schnellsten Prozessor eingebaut. Schade nur, liefert Xiaomi zwar eine Dual-SIM-Version, den internen Speicher von 32 GB kann man aber nicht erweitern. Da muss man schon eines der anderen Modelle mit 64 oder 128 GB kaufen.

Positiv sticht der schnelle Fingerabdruckscanner auf dem Powerknopf hervor, die 16-Megapixel-Kamera von Sony hingegen weckt zwiespältige Gefühle. Der Stabilisator ist erstklassig, was man vor allem bei Videos merkt. Fotos sind bei Tageslicht gut, in der Dämmerung nur mittelmässig. Alles in allem eine gute, aber in der Topklasse unterdurchschnittliche Kamera. Da helfen die in Asien so beliebten «Verschönerungs»-Automatismen auch nicht viel.

Die Fotos mit der 16-Megapixel-Kamera sind nur bei gutem Licht überzeugend.

Unser Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beim Xiaomi Mi 5 erstklassig. Ein tolles, schön gemachtes Smartphone, das sich optisch aus der Masse abhebt. Erstklassige Technik. Wenn die Kamera noch auf Augenhöhe wäre, müssten sich Samsung, Apple, HTC, Sony oder Huawei noch mehr von der erst 2010 gegründeten chinesischen Marke fürchten als eh schon.

Ist dieses Handy wirklich ein fairer Deal? 

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