Wir habens ausprobiert
Was bringt Android auf dem TV?

Sony und andere Hersteller bringen Android auf den Fernseher. Endlich ein Betriebssystem, das flott läuft.
Publiziert: 01.07.2015 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:16 Uhr
Was bringt Android auf dem Fernseher?
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:Was bringt Android auf dem Fernseher?
Von Lorenz Keller

Bislang waren TV-Geräte so etwas wie digitale Dinosaurier. Zwar wurden die Fernseher immer gewaltiger und schöner. Drinnen steckte aber noch die Gedankenwelt des letzten Jahrhunderts.

Die Hersteller setzten auf Bildqualität, Bedienung, und die Gewohnheiten des Smartphone-Zeitalters wurden vernachlässigt. Auch die ersten Smart-TV-Versuche mit Apps und Internet waren für die Generation iPhone ein Ärger.

Das ändert sich dieses Jahr. Sony und andere Hersteller bringen TV-Geräte mit Android-Betriebssystem auf den Markt. Übrigens nicht nur bei Flaggschiffen wie dem neuen Sony Bravia X90C für 3500 Franken, sondern auch bei Geräten für unter 1000 Franken.

Schneller für alle

Vorteile bringt Android TV für jedermann, auch wenn man den TV wirklich nur als Fernseher nutzt. Denn das Menü und die Anwendungen laufen nun endlich schnell und fliessend. Zudem lässt sich vieles individualisieren.

Die eigentliche Stärke liegt aber bei den zusätzlichen Anwendungen. Sony liefert dafür eine zweite Fernbedienung mit Touchpad und Mikrofon. So kann man schneller durch die übersichtlichen Menüs scrollen und die Sprachsteuerung nutzen.

Und die ist richtig gut: Sie versteht Schauspielernamen genauso wie die Frage nach dem Wetterbericht für einen Ort. Schade nur, fehlt bislang ein richtiger Webbrowser, so dass eine freie Online-Suche vorerst nicht möglich ist.

Gamen ohne Konsole

Dafür lassen sich andere Google-Dienste gut nutzen: Musik, Videos und auch Games. Im speziellen Android-TV-Store lassen sich die Spiele-Apps herunterladen. Einige können mit der normalen Fernsteuerung gesteuert werden, andere mit einem handelsüblichen Bluetooth-Controller. So wird das TV-Gerät zur Spielkonsole - zumindest fürs schnelle Zocken zwischendurch.

Das App-Angebot mag momentan noch nicht gigantisch sein, wächst aber stetig. So kann man Dienste wie Netflix oder TuneIn-Radio direkt auf dem Fernseher nutzen. Und diese laufen so schnell, wie man es sich vom Smartphone gewohnt ist. 

Als spezielle Funktion gibts «Google Cast». Damit kann man direkt vom Handy oder dem Tablet Inhalte auf den grossen Bildschirm spielen. Also etwa ein Youtube-Video unterwegs schauen, dann per Knopfdruck den Inhalt auf den Fernseher beamen. Nach kurzer Wartezeit läuft es dann genau an der gleichen Stelle weiter.

Fazit des ersten Tests

Die Basis für ein tolles TV-Betriebssystem ist mit Android TV gelegt. Nachteile sind die engen Verknüpfungen mit dem Google-Diensten - ausser man nutzt die sowieso schon. Und bei den Apps und Anwendungen wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen, wie attraktiv die wirklich sind.

Gleiches gilt für die vielen potentiellen Killer-Funktionen, etwa die mit «One Flick» automatische Auflistung von Inhalten, die einem gefallen könnten. Funktioniert das gut, ist es eine Bereicherung. Sonst wird man es nicht nutzen.

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