Wie tickt die Mondaine Helvetica?
Erste Schweizer Smartwatch im Test

Nun steigen die Schweizer gegen Apple und Co. in den Ring: Die smarte Mondaine punktet beim Design. Und Swatch startet morgen mit seiner Sport-Uhr.
Publiziert: 05.08.2015 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:50 Uhr
Von Lorenz Keller

Mondaine hat die Nase vorn. Der kleine Uhrenhersteller, bekannt für die Bahnhofsuhr, hat als erstes Schweizer Unternehmen dieses Jahr eine neue Smartwatch vorgestellt – und ist auch beim Verkaufsstart schnell. Seit wenigen Tagen kann man die Mondaine Helvetica bestellen.

Und wie schlagen sich die Schweizer im Vergleich zu Giganten wie Apple oder Samsung? Mondaine setzt ganz bewusst eigene Akzente. Die Helvetica hat kein Display, sondern ein normales Zifferblatt. Trotzdem sind Sensoren und ein Bluetooth-Modul verbaut.

Stärken: Das klassische Uhrendesign hebt sich wohltuend von den vielen Smartwatches ab, die wie kleine Mini-Computer aussehen. Die Helvetica wird ganz sicher nicht so schnell aus der Mode kommen. Ein grosses Plus ist auch die Batterielaufzeit von rund zwei Jahren - und dass die Uhr mit Android und iPhone kommunizieren kann. Schrittzähler, Schlaftracking, Fitnesscoach, Wecker und so weiter funktionieren tadellos und sind über die schön gemachte App gut abrufbar. Vielversprechend sind auch die Designvariationen in Schwarz und Gold, die wohl im Herbst auf den Markt kommen.

Schwächen: Wer Apps auf seine Smartwatch laden will oder Benachrichtigungen erhalten möchte, der ist bei Mondaine fehl am Platz. Die Helvetica ist auf einem beschränkten Gebiet smart, der Funktionsumfang eingeschränkt. Und leider gibts bislang keine Version für Frauen.

Preis: Die ersten 1957 Exemplare gibts als limitierte Sonderversion mit kleinen Designanpassungen - die Zahl erinnert an das Geburtsjahr der Helvetica-Schriftart. Bei Galaxus ist die Helvetica Smart Limited Edition 1957 für 795 Franken erhätlich. Die normale Version kommt im Herbst und wird 100 Franken teurer sein.

Unser Fazit: Eine schöne Uhr, die man auch ohne smarte Funktionen gut tragen kann. Wer Freude an Schweizer Zeitmessern hat und Fitness-Funktionen oder Schlaf-Tracking nutzt, der findet bei Mondaine eine durchdachte und ausgereifte Lösung. Allerdings ist der Spass bewusst auf einige Bereiche einschränkt.

Übrigens: Die gleiche Technik in anderem Design (und zu etwas teureren) Preisen steckt in zwei weiteren Schweizer Preisen. Nämlich den Retro-Modellen von Frederique Constant und den sportlichen Uhren von Alpina. Hier sind die Smartwatches auch mit Metallarmbändern und dunklen Zifferblättern vorbestellbar.

Swatch startet morgen Donnerstag

Auch Swatch bringt seine erste Sensor-Uhr auf den Markt. Die Touch Zero One ist ab morgen in der Schweiz in den Stores erhältlich, zum Preis von 135 Franken. Auch die zweite Schweizer Smartwatch spezialisiert sich auf einen Bereich: Swatch setzt voll auf Volleyball. So zählt die Touch Zero One nicht nur Schritte oder Kalorien, sondern auch die Schlagstärke oder die Zahl der Ballberührungen. Als Gag für die Fans wird auch die Stärke des Klatsch-Applauses gemessen.

Die Uhr wird per Bluetooth mit dem Android-Telefon oder dem iPhone verbunden. Auf der bunten App kann man dann alle Daten ablesen. Im Unterschied zu Mondaine hat die Swatch einen monochronen Touchscreen, auf dem sich Schritte oder die Zahl der Schläge ebenfalls anzeigen lassen. Auch hier stark: Die Batterie hält rund neun Monate.

Messages oder weitere App-Anwendungen integriert aber auch Swatch nicht. Auch fehlt noch der NFC-Chip, der zum drahtlosen Bezahlen genutzt wird. Der soll in späteren Varianten der smarten Swatch folgen. Denn die Touch Zero One ist erst der Anfang. Weitere Ableger mit ähnlicher Technik sollen folgen, etwa für Snowboarder und Skifahrer, Surfer oder Köche.

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