Foto: Screenshot Bayrischer Rundfunk

Was sie wollen und wie man sich wehren kann
Hilfe, Cyber-Kriminelle haben mein Instagram kopiert!

Gauner kopieren auf Instagram Accounts und versuchen, mit einem Handy-Trick Geld abzuzocken. Digital-Redaktor Lorenz Keller, selber ein Opfer, sagt, was man dagegen machen kann.
Publiziert: 01.04.2019 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 15:33 Uhr
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Auch das Instagram-Konto von Digital-Redaktor Lorenz Keller wurde kopiert.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller
Lorenz KellerDigital-Redaktor

Zum Glück gibts aufmerksame Follower. Sonst würde man nämlich gar nicht merken, dass jemand das eigene Instagram-Konto schamlos kopiert hat. Denn öffentlich sichtbar ist es nicht.

So clever gehen die Cyber-Kriminellen vor: Sie nehmen ein öffentlich sichtbares Instagram-Konto, kopieren alle Texte, das Profilbild und eventuell gar einzelne Einträge. Dann erstellen sie ein eigenes Konto mit einem ähnlichen Namen. Beliebt ist etwa, einfach einen Buchstaben anzuhängen. Aus «lorenz.keller» wird so «lorenz.kellerr».

Mit dem Fake-Konto schicken die Gauner nun Freundschaftsanfragen raus – vornehmlich an die Follower des ursprünglichen Kontos. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass einige nicht genau hinschauen und zusagen.

Mit ergaunerten Handy-Nummern auf Einkaufstour

Nun startet der eigentliche Betrugsversuch: Mit einer Direktnachricht fragt nun der vermeintliche Instagram-Freund nach der Handynummer – manchmal verbunden mit einer Erklärung, etwa, dass das Smartphone mit allen Kontakten verloren gegangen ist.

Schreibt jemand die Nummer heraus, dann kommt schon bald die nächste Nachricht. Man bekomme eine SMS mit einem Code für einen Wettbewerb, den solle man doch bitte weiterleiten. Aber Achtung: Wer das macht, wird abgezockt.

Denn die Cyber-Gangster nutzen die Handynummer, um in Online-Stores auf Shopping-Tour zu gehen, bei denen man über die Telefonrechnung bestellen kann. Der Code ist jeweils die Bestätigung der Zahlung.

Der Besitzer des Original-Accounts merkt davon gar nichts. Auch wenn er seinen Namen sucht, findet er den Fake-Account nicht, da dieser ja «auf privat» gestellt wurde und somit von aussen nicht sichtbar ist. Nur wenn man aufmerksame Freunde hat, die einem die dubiosen Aktivitäten melden, kann man etwas dagegen unternehmen.

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Übrigens ist die Masche zwar auf Instagram relativ neu und momentan stark verbreitet, auf Facebook jedoch kann man sie schon länger beobachten.

Das können Sie gegen die Fake-Accounts machen

«Nachahmer» werden die Cyber-Kriminellen im Jargon von Instagram genannt. Es gibt zwei Methoden, um ihnen das Handwerk zu legen.

  1. Einerseits kann man seine Freunde bitten, das falsche Konto zu melden: Direkt auf dem Konto oben rechts auf die drei Punkte klicken und unter «Melden» auf «Spam» klicken. Wenn dies genug Follower machen, wird das Konto genauer angeschaut und eventuell gesperrt.

  2. Noch effektiver, aber auch etwas aufwendiger ist es, den Fake-Account selber zu melden. Dazu muss man allerdings dessen genauen Namen kennen. Danach kann man den Nachahmer über ein Formular bei Instagram melden. Wichtig zu wissen: Es braucht dazu ein Foto von sich selber, mit einem Ausweis.

Empfehlenswert ist natürlich auch, über Social-Media-Kanäle Freunde und Follower über den Fake-Account zu informieren. Denn in unserem Fall dauerte es doch immerhin rund zwölf Stunden, bis das Fake-Konto gelöscht war. Reingefallen auf die Betrüger ist zum Glück aber niemand.

Mit diesen einfachen Tricks schützen Sie Ihre Daten
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Privatsphäre beim Surfen:Mit diesen einfachen Tricks schützen Sie Ihre Daten
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