Die kleinen Chipkarten sind eigentlich ein Relikt der 1990er-Jahre. Doch ohne SIM-Karte lässt sich noch heute kein Mobiltelefon nutzen. Der Wechsel der Kärtchen ist «nifelig», zudem gibts drei unterschiedliche Grössen auf dem Markt. Das alles gehört wohl bald der Vergangenheit an.
Die Swisscom hat neu nämlich eine eSIM im Angebot - eine so genannte «embedded SIM«. Die ist in Miniaturform direkt verbaut und kann nicht gewechselt werden. Sie wird ganz einfach virtuell aktiviert. Das funktioniert aber eben nur mit mobilen Geräten, die vom Hersteller dafür vorgesehen sind.
In der Schweiz macht die Samsung Gear S2 Classic 3G den Anfang. Eine Smartwatch, mit der man ganz ohne Handy telefonieren kann. Dank eSIM bekommt die Uhr eine eigene Rufnummer und kann unbeschränkt Daten herunterladen.
Die eSIM kostet 15 Franken im Monat
Der Preis dafür beträgt monatlich 15 Franken. Das Ganze funktioniert allerdings nur, wenn man auch ein Infinity-Abo fürs Handy hat. Das kostet mindestens 65 Franken, für die Uhr gelten dann jeweils auch die Telefon-Tarife des abgeschlossenen Infinity-Abos. Auch sonst kann man nicht ganz aufs Smartphone verzichten. Man braucht eine App, um die eSIM auf der Uhr einzurichten und den Voucher einzuscannen. iPhone-User schauen momentan noch ganz in die Röhre, die App ist nämlich nur für Android erhätllich.
Trotzdem ist das Ganze erst der Anfang. Apple, Samsung und andere Hersteller dürften in den nächsten Jahren ganz auf integrierte SIM-Karten umstellen. Für die Nutzer wird es in Zukunft einfacher, Anbieter zu wechseln oder mehrere Nummern über ein Gerät zu betreiben. Auch ein günstiger Datentarif in einem Ferienland lässt sich virtuell mit wenigen Klicks einrichten.
Das bietet übrigens Apple für seine iPads jetzt schon an. Zwar kauft man dort tatsächlich noch eine SIM-Karte. Doch diese ist eben vom Hersteller, nicht mehr von einem Mobilfunkanbieter. Über den Screen lässt sich danach ganz einfach in jedem Land ein passender Datentarif auswählen und mit wenigen Klicks aufschalten.
Grosses Potential hat die eSIM übrigens auch im «Internet der Dinge». Wenn Briefkästen, Garagentore oder sonstige Geräte übers Mobilfunknetz mit der Cloud verbunden werden sollen, ist das natürlich mit einer virtuellen Nummer viel einfacher.