Windows-PCs betroffen
Massive Sicherheitslücke in fast allen Computer-Chips

Viele Computer-Prozessoren von Intel und anderen Herstellern sollen gravierende Fehler aufweisen, die Angreifer ausnützen können. Intel gibt alles zu, Updates sind in Arbeit.
Publiziert: 03.01.2018 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:20 Uhr
Intel-Prozessoren in einem Store in Seoul: Viele der in den letzten zehn Jahren produzierten Intel-Chips sollen eine gravierende Sicherheitslücke haben.
Foto: Reuters
Lorenz Keller

Schlechte Nachrichten für Chiphersteller Intel: Gemäss Berichten von verschiedenen Fachportalen weisen diverse in den letzten zehn Jahren gebaute Prozessoren happige Sicherheitslücken auf. So sollen auf dem PC installierte Programme Daten des Chips auslesen können, auf die sie eigentlich gar keinen Zugriff hätten. Unter Umständen auch Passwörter.

Das ist gravierend, weil Intel einen grossen Marktanteil hat und deren Chips in vielen PCs sowie Laptops verbaut sind. Und weil die Behebung der Sicherheitslücken aufwendig ist: die Methode, wie Apps und Programme mit dem Prozessor kommunizieren, muss stark umprogrammiert werden.

Updates machen den PC langsamer

Für Linux gibts bereits erste Updates, Windows soll nächsten Dienstag mit einem aufwendigen Update nachziehen. Klar ist auch, dass Amazon und Microsoft diese und nächste Woche ihre grossen Cloud-Plattformen mit Sicherheits-Patches updaten. Aufmerksam auf den Intel-Fehler wurden Fachleute erst, weil Entwickler in den letzten Wochen aussergewöhnlich schnell und intensiv an Updates arbeiteten. Die hektische Betriebsamkeit deutet auch auf konkrete Bedrohungsszenarien hin.

Für die User ärgerlich ist, dass die Entwickler in Tests mit den aufdatierten Betriebssystemen Leistungseinbussen feststellten. Je nach Anwendung war der Prozessor zwischen 5 bis 30 Prozent langsamer. 

Intel hat inzwischen mit einem offiziellen Statement reagiert. Die Meldungen sind richtig und es ist alles noch viel schlimmer. Denn nicht nur Intel-Prozessoren sind betroffen, sondern auch jene etwa von Konkurrent AMD. Intel spricht von unterschiedlichen Computer-Devices, Prozessoren diverser Hersteller und verschiedene Betriebssysteme.

Intel verspricht Updates für Firmware und Betriebssysteme für nächste Woche. Zudem sollen zwar über die Lücke Daten abgerufen, aber nicht verändert oder gelöscht werden können. Zudem widerspricht Intel den Meldungen über langsamere Rechner. Das sei einerseits abhängig von der Belastung, andererseits für den normalen Computeruser nicht signifikant und schwäche sich mit der Zeit auch ab.

Was kann ich gegen die Sicherheitslücke machen?

Übrigens: User können momentan nicht viel machen, ausser die üblichen Präventivmassnahmen. Aktuellen Virenscanner nutzen. Keine dubiosen Programme installieren. Vorsichtig sein beim Öffnen von Anhängen. Für wichtige Logins unterschiedliche Passwörter nutzen. Wichtig ist auch, nach Windows- oder Linux-Updates Ausschau zu halten und diese dann sofort zu installieren.

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