Trotz Rekordgewinn kein Jubel
Die vier grössten Apple-Sorgen

Apple erzielt zwar weiterhin Milliarden-Gewinne. Doch der Konzern hat Probleme. Vom schwächelnden iPhone bis zur unsicheren Autosparte.
Publiziert: 27.01.2016 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:15 Uhr
Apple-CEO Tim Cook im Dezember in einem Apple-Store in New York.
Foto: Reuters/Archiv
Lorenz Keller

18,4 Milliarden Dollar Gewinn kann Apple ausweisen. Nicht etwa für ein gesamtes Jahr, sondern schon nur für das Quartal von Oktober bis Dezember. Trotz 1 Milliarde Apple-Geräten auf der Welt, trotz Rekord-Absätzen beim iPhone - die Experten und Analysten jubeln nicht. 

Schuld sind die Zukunftsaussichten. Apple hat gleich mehrere Sorgenkinder im Portfolio und verschweigt spannende Zahlen zur Apple Watch. Zudem prognostiziert Apple-Chef Tim Cook fürs nächste Quartal den ersten Umsatzrückgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Statt 58 Milliarden nur noch 50 bis 53 Milliarden Dollar. Die Börse hat das Unternehmen dafür schon in den letzten Monaten abgestraft. Seit Mai 2015 verlor Apple 219 Milliarden Franken an Wert.

iPad und Mac schrumpfen: Die Tablets trifft es bei Apple besonders hart - und das trotz neuem iPad Pro. Um 25 Prozent schrumpfen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr. Und auch im PC-Markt muss Apple Federn lassen: Die Sparte Mac hat vier Prozent weniger Laptops und Computer verkauft. Für den Profit ist aber sowieso das iPhone wichtiger, es generiert vier Mal mehr Umsatz als alle Macs und iPads zusammen. 

Abhängigkeit vom schwächelnden iPhone: Über 51 der 75 Milliarden Umsatz erzielte Apple im letzten Quartal mit Smartphones. Apple ist total abhängig vom iPhone-Erfolg. Doch die Verkäufe stagnieren. Es gibt nur noch einen Mini-Zuwachs von 0,4 Prozent. Der Markt scheint gesättigt zu sein. «Der iPhone-Absatz wird zurückgehen», räumte auch Cook in der Telefonkonferenz ein. Und: Dieses Jahr kommt das iPhone 7 auf den Markt, das auch bestehende Kunden überzeugen muss. Denn rund 60 Prozent nutzen nicht die neusten 6- und 6s-Modelle, sondern ein älteres iPhone. Eine grosse Chance, aber auch ein Risiko. Passt den Besitzern von älteren iPhones das Modell 7 nicht, könnten sie zu Android-Geräten abwandern.

Was ist mit der Apple-Watch? Die erfolgreichste Sparte bei Apple heisst «Other Products». Im Vergleich zum Vorjahr legte sie um 62 Prozent zu und trägt jetzt 4,3 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Unter der Sammelrubrik versteckt sich die Apple Watch, aber auch AppleTV, iPod und die Beats-Kopfhörer sind dabei. Apple-Chef Tim Cook spricht zwar von Rekordverkäufen der smarten Uhr, sagt dasselbe aber auch über die TV-Box. Weitere Details geben die Amerikaner nicht bekannt. So bleibt unklar, ob die Apple Watch Wachstumspotential wie das iPhone oder das iPad hat - oder ein Nischenprodukt ist. 

Beim Auto auf die Bremse: Entscheidend für die Zukunft von Apple sind neben dem iPhone auch ganz neue Geschäftsbereiche. Ein offenes Geheimnis ist, dass Apple an einem selbstfahrenden Elektroauto arbeitet. Doch das Projekt scheint ins Stocken geraten zu sein. So soll Projektleiter Steve Zadesky laut «Bloomberg» und «Wall Street Journal» kurz vor dem Absprung stehen, weil der für 2019 vorgesehene Serienstart des Autos in Frage steht. Laut anderen Quellen gilt zudem ein Einstellungsstopp fürs iCar-Projekt - bereits 1000 Angestellte sollen dafür arbeiten.

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