Anfang Jahr trifft sich die Tech-Szene in Las Vegas (USA) an der weltgrössten Elektronikmesse: 3600 Aussteller zeigen an der CES ihre Gadgets. Viele Neuheiten werden schon im Vorfeld angekündigt.
Für 2017 zeigt sich ein grosser Trend. Egal, ob bei Kleidung, im Haushalt oder im Verkehr – alles wird mit Sensoren und Chips ausgestattet und mit dem Internet verbunden. Möglich macht dies die immer kompaktere Bauweise der Hardware und der Preiszerfall bei Chips und Prozessoren, der Hightech massentauglich macht.
Smartphones sind Hochleistungscomputer inklusive Sensoren und Topkamera für die Hosentasche. Man kann heute aber auch einen Regenschirm mit Rechner und Sensoren ausstatten, sodass er zur Wetterstation wird. Chancen auf dem Markt hat ein solch verrücktes Konzept, weil das fertige Gadget nur gerade 80 Franken kostet (siehe unten).
Noch kein einheitlicher Standard
Wer seinen Haushalt mit Sensoren nachrüsten will, wird dies viel eher in Angriff nehmen, wenn er für nur 30 Franken einen Diebstahlalarm, eine Schlafüberwachung oder einen Regler für die Klimaanlage erhält.
Ebenfalls entscheidend: Das Smartphone ist prädestiniert, um all die neuen Gadgets zu vernetzen. Über drahtloses Internet oder Bluetooth ist eine einfache Verbindung mit der passenden App möglich.
Ein Problem haben die Hersteller aber noch nicht gelöst. Es gibt keinen einheitlichen Standard, fast jedes Gadget braucht eine eigene App. Zwar gibt es etwa von Google oder Apple Ideen für eine Vereinheitlichung. Aber bis sich solche Lösungen durchsetzen, wird es noch ein paar Gadget-Messen dauern.
Bewegungsmessung direkt im T-Shirt
Heute braucht es für die Bewegungsmessung Controller oder Kameras. Das ändert sich mit Sensortextilien wie E-Skin. Das waschbare Shirt, das im Februar zu einem noch nicht bekannten Preis auf den Markt kommt, kann für Virtual Reality oder Games präzis Bewegungen messen, dient beim Fitness als Personal Coach oder hilft im Gesundheitsbereich, indem etwa die Körperhaltung kontrolliert wird.
Digitaler Garten für die Küche
Samenkapsel reinstellen – der Rest passiert automatisch. Natufia zeigt an der CES den Kitchen Garden. Ein digitales Kräuter- und Salatbeet, das aussieht wie ein Kühlschrank mit Glastüre und direkt in die Küche eingebaut wird. Temperatur, Bewässerung, Licht werden digital gesteuert und mit dem Smartphone überwacht. Klar, mit rund 13'000 Franken ist das Gadget teurer als ein Blumentopf vor dem Küchenfenster. Die Samenkapseln kosten aber weniger als einen Franken.
Sensoren für 30 Franken
Die Peanuts von Sen.se sind 7,5 Gramm leicht und so gross wie eine Erdnuss. Diese Sensoren gibts mit unterschiedlichen Fähigkeiten, sie kosten rund 30 Franken und verbinden sich über Bluetooth mit dem Smartphone. Die integrierte Batterie hält rund drei Monate. Der Bewegungssensor lässt sich als Diebstahlsensor einsetzen, der Temperaturmesser lässt sich ins Heizungs- oder Klimasystem integrieren.
Schirm als Wetterstation
Mit schimmernden Regenbogenfarben ist der Oombrella schon an sich ein Hingucker. Der rund 80-fränkige Schirm hat aber ein technisches Innenleben mit drei raffinierten Funktionen. Der Schirm schickt Regenalarme aufs Handy, damit man ihn auch wirklich mitnimmt, wenn Regen droht. Damit das teure Stück nicht verloren geht, gibt es eine Nachricht, wenn man ihn etwa im Restaurant stehen lässt. Und er hat Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit und Luftdruck. So ist er eine kleine Wetterstation, die ihre Daten mit der Community teilt und so andere vorwarnt.
Bettdecke für virtuelle Realitäten
Spintales erweckt Textilien zum Leben. Zum Beispiel die Bettdecke für die Kinder. Einfach mit der Tabletkamera und der App das Duvet aufnehmen – und schon werden die Zeichnungen auf dem Stoff zum Leben erweckt. Ein Mix aus Realität und Comicfiguren mit interaktiven Elementen. Mit rund 100 Franken ist der Duvetbezug nicht viel teurer als normale Bettwäsche.
Das Kodak-Handy ist eigentlich eine Kamera