Das Datenblatt überzeugt nicht besonders. Das Sony Xperia 10 Plus mit Kunststoff-Gehäuse kommt mit einem Qualcomm Snapdragon 636 Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher und erweiterbaren 64 GB.
Auch der Akku mit 3000 mAh und die Dual-Kamera mit 12 und 8 Megapixeln tönt nach Mittelklasse. Immerhin gibts einen 6,5-Zoll-Bildschirm mit hoher Auflösung von 2520 auf 1080 Pixel.
Aber der Preis von 450 bis 500 Franken je nach Händler ist dafür nicht gerade bescheiden. Vor allem auch, weil das Gerät im ersten Moment ein wenig altbacken wirkt. Klar, die kantige Optik gehört zur Design-Sprache des japanischen Herstellers. Und damit hebt sich das Xperia 10 Plus auch von anderen Smartphones ab.
Vieles beim Sony Xperia 10 Plus ist mittelmässig
Aber das Gerät ist dicker als üblich und hat rund um den Screen auch einen etwas zu dicken Rand. Vor allem oben ist der schwarze Balken massiv, das wirkt gar nicht elegant. Auch das Gehäuse fällt gegenüber ähnlich teuren Konkurrenzmodellen ab. Es ist halt einfach Kunststoff, das spürt man. Gegen Metall, Glas, aber auch Kunstglas kommt das Xperia 10 Plus nicht an.
Tatsächlich ist im Test vieles dann mittelmässig. Nicht schlecht, aber auch nicht speziell gut. Die Batterielaufzeit geht mit einem Tag in Ordnung, die Performance ist auch ok. Der Prozessor kommt mit Android 9.0 recht gut klar, Sonys Oberfläche ist aber mit vielen eigenen Apps etwas überladen. Was fehlt, ist ein wasserdichtes Gehäuse.
Auch die Dual-Kamera kann nicht überraschen - weder positiv, aber immerhin auch nicht negativ. Die Kombination aus 12 Megapixel Hauptkamera und 8 Megapixel Zoom schiesst schöne Fotos bei gutem Licht, hat aber Mühe, sobald die Lichtverhältnisse schwierig werden.
Schade auch, ist die Kamera-App recht unübersichtlich und wirkt oft etwas langsam. Die 8-Megapixel-Selfie-Cam geht in Ordnung, solange man nicht den Porträt-Modus nutzen will. Die Software liefert keine überzeugende Unschärfe.
Das grosse Highlight ist der Screen im Kinoformat
Trotzdem gibts Argumente, die für das Xperia 10 Plus sprechen - und die kein anderes Gerät bieten kann. Und das ist primär der Bildschirm. Mit 6,5 Zoll ist dieser sehr gross und mit 2520 auf 1080 Pixel schön scharf und gut ausgeleuchtet.
Erstmals setzt ein Hersteller aufs 21:9-Format. Sprich: Das Display ist etwas schmaler und deutlich länger als jenes bei anderen Smartphones. Das hat einige Vorteile - und ein paar Nachteile. Trotz der Grösse liegt das recht schmale Phone gut in der Hand.
Zudem kann man den längeren Bildschirm gut nutzen. Man sieht mehr Apps auf einer Seite, bekommt auf den meisten News-Seiten mehr Artikel und mehr Text angezeigt. Auch beim Surfen im Internet sieht man mehr auf einen Blick.
Nur beim Tippen hat man keine Vorteile, denn die Tastatur ist wegen des schmalen Screens auch etwas schmaler - und darum nicht ganz so komfortabel.
Den grössten Vorteil hat man beim Filmeschauen. Alles, was im Format 21:9 daherkommt, ist ein Genuss. Wirklich ein neues Filmerlebnis, ganz ohne Balken. TV-Shows und für 16:9-TVs optimierter Content dagegen hat dann auf der Seite Balken oder wird massiv reingezoomt. Das ist weniger elegant.
Immerhin kann man das Gerät im Querformat auch gleich mit zwei Apps nebeneinander nutzen. Und man hat genug Platz, die zwei Programme in sinnvollem Multitasking zu nutzen.
Das BLICK-Testfazit: Die grösste und zugleich einzige grosse Stärke des Sony Xperia 10 Plus ist der Bildschirm im 21:9-Format. Wer diesen sinnvoll nutzen kann, der wird auch mit dem Rest des Gerätes gut leben können. Für alle anderen User gibts andere Modelle, die mehr fürs Geld bieten.