Huawei hat es in den letzten Jahren als erste chinesische Marke geschafft, sich vom Billig-Anbieter zum Premium-Brand zu wandeln. Mit qualitativ hochwertigen und innovativen Produkten, die preislich immer noch ein wenig unter der Konkurrenz liegen.
Diesen Schritt will der noch jüngere chinesische Hersteller Xiaomi ebenfalls schaffen. Allerdings tut sich die Marke weiterhin schwer, in Europa richtig Fuss zu fassen. Auch weil in vielen Ländern wie der Schweiz keine offiziellen Strukturen bestehen. So erhält man die Geräte hier bei lokalen Importeuren, die sie in Eigenregie besorgen.
Xiaomi Mi Note 2 mit gebogenem Screen-Glas
Die passenden Smartphones hätte Xiaomi: Etwa das getestete Mi Note 2, das für 579 Franken bei Digitec.ch erhältlich ist. Es gefällt auf den ersten Blick ausgezeichnet. Eine glänzend schwarze Rückseite, auf den Seiten leicht gebogen, ein grosser 5,7-Zoll-Bildschirm, dessen Glas ebenfalls über die Seiten gebogen ist.
Schön auch die leuchtenden Farben des Amoled-Displays, das allerdings nur mit 1920 auf 1080 Pixel auflöst. Auch ein paar andere kleine Schönheitsfehler entdeckt man: So ist die Rückseite «nur» aus Kunststoff, auch wenn dieser durchaus hochwertig wirkt. Und als Prozessor kommt der Snapdragon 821 zum Einsatz. Nicht ganz aktuell, weil eben auch das Gerät in Asien schon früher auf den Markt gekommen ist.
Dafür gibts gleich 6 GB Arbeitsspeicher. Und auch der normale Speicher ist mit 128 GB grosszügig dimensioniert. Die auf Android 6.0 basierende Xiaomi-Oberfläche weiss ebenfalls zu gefallen. Praktisch etwa der Second Space, ein separater Bereich, den man für einen zweiten User einrichten kann. Oder für sich selber, wenn man Apps mit zwei Log-ins nutzen will. Dank zwei SIM-Karten-Slots funktionieren sogar zwei separate Log-ins auf einem Gerät, die auf Telefonnummer basieren.
Der Akku hält deutlich länger als einen Tag
Stark ist auch die Akkulaufzeit. Die Batterie mit 4070 mAh hält gut eineinhalb Tage. Power-User müssen garantiert nur einmal pro Tag nachladen, Sparsame kommen wohl gar zwei Tage ohne Steckdose aus.
Die Hauptkamera mit dem 23-Megapixel-Sensor von Sony macht sehr gute Fotos, ohne überragend zu sein. Auch mit der Selfie-Cam mit 8 Megapixeln lassen sich überdurchschnittlich gute Fotos schiessen. Allerdings sind sie oft ein wenig überbelichtet. Die «smarte» Verschönerungsfunktion sollte man ausschalten, denn sie macht alles nur schlimmer – sowohl die Belichtung wie das Foto.
Das BLICK-Test-Fazit: Schade, geht es jeweils recht lange, bis die Xiaomi-Geräte den Weg in den Schweizer Handel finden. Denn sie sind durchaus eine echte Konkurrenz für die etablierten Marken aus Korea, Japan, Taiwan oder den USA. Das Mi Note 2 ist ein gutes und schickes Topgerät – zu einem fairen Preis.