Samsung zeigt sein erstes Falt-Smartphone
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Nacht acht Jahren Entwicklung:Samsung zeigt erstes Falt-Smartphone

Was Sie über das Galaxy Fold wissen müssen
Ist das faltbare Samsung die grosse Handy-Revolution?

Das neue Smartphone mit faltbarem Screen ist die grosse Attraktion im neuen Samsung-Portfolio. Aber: Warum braucht es das überhaupt? Und was kann das Galaxy Fold überhaupt?
Publiziert: 21.02.2019 um 09:14 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2019 um 15:24 Uhr
Lorenz Keller aus London

Warum brauchts überhaupt ein faltbares Handy?

In der Branche gilt das als der grosse neue Trend – weil es erstmals technisch überhaupt möglich ist, grosse Bildschirme zu bauen, die man zusammenfalten kann. Das ermöglicht, dass man Handys mit Screens in Tabletgrösse baut, die man trotzdem in die Hosentasche stecken kann.

Da immer mehr Leute das Smartphone als wichtigstes technisches Gerät nutzen, eventuell gar keinen PC, Laptop und kein Tablet mehr haben, macht ein flexibles Phone durchaus Sinn. Kompakte Form für Messages oder um kurz unterwegs etwas nachzuschauen, grosser Bildschirm für Videos, Games oder wenn man zu Hause auf dem Sofa sitzt.

Zudem wollen die Hersteller ja neue Geräte verkaufen. Da braucht es alle paar Jahre grössere Innovationen, vor allem wenn wie jetzt der Smartphone-Markt nicht mehr wächst und die User ihre Geräte nicht mehr alle zwei Jahre austauschen, sondern länger behalten.

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DJ Koh, Samsung-CEO, zeigt das neue Galaxy Fold Smartphone.
Foto: AP

Was kann das neue Galaxy Fold?

Aufgeklappt hat das Samsung Galaxy Fold einen 7,3-Zoll-Screen – das sind über 18 Zentimeter Bilddiagonale. Dieser liegt nach dem Falten innen und man nutzt zusammengeklappt einen zweiten Screen vorne, der 4,6 Zoll gross ist. Dazu kommt der neuste Prozessor mit 12 GB Arbeitsspeicher und 512 GB Speicher. Samsung hat gleich sechs Kameras eingebaut, drei auf der Rückseite, zwei auf der Innenseite und eine auf der Front. Insgesamt eine Topausstattung.

Neu ist auch die App-Kontinuität. Wenn man das Falt-Phone aufklappt, startet jene Anwendung, die man auf dem kleinen Screen nutze, verzögerungsfrei auf dem Grossen und man ist wieder genau am selben Ort. Auf dem 7,3-Zoll-Screen kann man dann gleich drei Apps parallel nutzen.

Wo hat das faltbare Telefon noch Schwächen?

Samsung hat das Galaxy Fold bislang erst auf der Bühne gezeigt, noch kein Tester hat es in der Hand. Zudem hat der Hersteller nicht alle Daten verraten. So weiss man nicht, wie schwer die Neuheit ist. Oder wie dick im zusammengeklappten Zustand – aber aufgrund des Eindrucks auf der Bühne ist es fast so dick wie zwei Smartphones aufeinander.

Bis zu den ersten Tests offen bleibt auch, wie lange der 4380 mAh grosse Akku bei so viel Technik hält. Und wie stark die grosse Einbuchtung für Kameras und Sensoren beim 7,3-Zoll-Display stört. Ganz zu schweigen davon, ob der komplizierte Klappmechanismus wirklich zwei oder drei Jahre hält.

Wichtig wird auch sein, wie schnell die Entwickler die wichtigen Apps auf die neuen Möglichkeiten umstellen.

Ist das Samsung Gerät das erste und einzige mit diesem Konzept?

Nein, bereits seit Anfang Jahr kann man das FlexPai des Screen-Spezialisten Royole für rund 1600 Franken kaufen. Dieses wirkt aber deutlich weniger rund und durchdacht wie jenes von Samsung. Das Galaxy Fold ist aber sicher dann im Mai das erste, das man weltweit problemlos im Geschäft bekommt.

Die Konkurrenz steht aber schon in den Startlöchern. Huawei wird wohl schon am Wochenende am Mobile World Congress ebenfalls ein faltbares Handy aus dem Hut zaubern. Auch andere Hersteller wie Xiaomi oder Motorola dürften noch dieses Jahr folgen. Und sogar Apple soll ein Patent für ein Klapp-iPhone angemeldet haben.

Warum kostet das Galaxy Fold über 2000 Franken?

Der Preis ist auf den ersten Blick tatsächlich happig. Allerdings kostet auch ein iPhone Max mit 512 GB Speicher über 1700 Franken. Top-Smartphones mit viel Speicher sind ein teurer Spass.

Die vielen zusätzlichen Komponenten treiben die Kosten zusätzlich in die Höhe. Etwa dass gleich zwei Screens eingebaut werden, einer davon riesig und mit neuer Falt-Technik. Dazu gleich sechs Kameralinsen. Wer Pionier sein will, muss dafür tief in die Taschen greifen.

Soll man sich ein Galaxy Fold kaufen?

Die erste Generation der faltbaren Telefone ist nur etwas für absolute Fans und für Technik-Begeisterte. Für den Durchschnittsnutzer ist nicht nur der hohe Preis ein Grund, darauf zu verzichten, sondern auch die vielen ungeklärten Fragen. Von der Robustheit der Konstruktion und der neuen Bildschirm-Technik bis zur Alltagstauglichkeit der angepassten Software.

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