Verlässlich und ausdauernd
Darum hat Apple beim iPhone 11 alles richtig gemacht

Über zwei Monate lang hat BLICK das iPhone 11 Pro Max im Alltag getestet. Und kommt zu einem sehr positiven Resultat: Akkulaufzeit, Kamera, Display und Prozessor überzeugen. Nur ganz wenige Schwächen nerven, diese dafür täglich.
Publiziert: 13.11.2019 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2020 um 16:31 Uhr
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Das iPhone 11 Pro Max überzeugt im Langzeittest von BLICK in fast allen Bereichen.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Endlich ist der Akku beim iPhone 11 Pro Max superb

In den letzten Jahren war die Akkulaufzeit der Schwachpunkt der iPhones. Viele User hätten sich mehr Power gewünscht, auch wenn das Handy dadurch etwas dicker geworden wäre. Besonders absurd wurde die Situation letztes Jahr, als das günstigere iPhone XR länger durchhielt als die massiv teureren XS und XS Max.

Nun endlich hat Apple Gegensteuer gegeben. Die beim XR schon gute Akkulaufzeit wurde beim iPhone 11 nochmals etwas verbessert, bei den zwei Pro-Modellen gibts massiv mehr Akkulaufzeit. Das getestete iPhone 11 Pro Max hält nun deutlich mehr als einen intensiven Arbeitstag. Beim Vorgänger machte die Batterie meist schon am späten Nachmittag schlapp.

Auch im Vergleich zur Android-Konkurrenz hat Apple aufgeholt. Das normale iPhone 11 Pro kann mit den Topgeräten von Samsung und Huawei mithalten. Das iPhone 11 Pro Max gehört sicher zu den Flaggschiffen auf dem Markt mit der längsten Akkulaufzeit – und hat in einigen Tests sogar alle anderen Konkurrenten abgehängt.

Das System läuft einfach gut – und schnell

Die Update-Orgie nach der Lancierung von iOS 13 hat zwar viele User genervt, trotzdem bleibt das Zusammenspiel von Hardware und Software beim iPhone eine der grössten Stärken. Das Betriebssystem läuft flüssiger und schneller als bei fast allen Android-Geräten, der A13 Bionic Prozessor ist der beste auf dem Markt. Auch Games mit komplexer Grafik laufen problemlos und ruckelfrei in höchster Auflösung.

Man merkt an vielen Details, dass bei Apple halt alles aus einem Guss kommt. So ist die Gestensteuerung so logisch und leichtgängig, dass man sich beim Wechsel auf Android jedes Mal nervt, wenn dort halbgare Lösungen für die Steuerung ohne Knöpfe auf den fast randlosen Screens angeboten werden.

Die iPhone-Kameras sind unspektakulär, aber extrem zuverlässig

Apple hat dieses Jahr gemacht, was die Android-Konkurrenz schon ein Jahr vorher implementiert hat. Nämlich fürs Kamerasystem einen zusätzlichen Sensor mit Weitwinkel-Linse einzubauen. Auch beim Nachtmodus ist der iPhone-Hersteller der grosse Nachzügler.

Apple verwandelt diesen Nachteil wie so oft schon zu einem Vorteil. Nämlich indem die Amerikaner den wohl besten Automatik-Modus in einem Smartphone gebaut haben. Wer schöne Fotos machen will, ohne gross selber Einstellungen zu machen, wird mit dem iPhone 11 zufrieden sein. Kaum ein anderes Gerät macht beim ersten Versuch schon konstant so gute Bilder. Und das nicht nur mit der Hauptkamera, sondern auch im Weitwinkel-Modus und bei Selfies.

Ambitioniertere Fotografen werden sich ab und zu ärgern, dass sie nicht mehr manuell beeinflussen können. So kann man etwa den Nachtmodus nicht selber einschalten, sondern nur anpassen, wenn das iPhone findet, dass es ihn braucht. Aber: Diese Konstanz bei der Bildqualität ist schon beeindruckend. Und zwar nicht nur bei Fotos, sondern auch bei Videos. Gerade bei Videos kann Apple auftrumpfen, weil hier eigentlich nur noch Samsung mithalten kann.

Einziger Kritikpunkt: Bei LED-Kunstlicht weisen die Aufnahmen manchmal einen Gelbstich auf. Das kann man aber schnell korrigieren, etwa mit den sehr guten Basic-Tools direkt in der Fotos-App von Apple. Insgesamt hat das Kamera-System auch die BLICK-Leser überzeugt. Sie haben das iPhone 11 auf Platz 1 im grossen Fotovergleich gewählt.

iPhone 11 Pro mit kompletter Ausstattung

Wasserdichtes Gehäuse, eine drahtlose Ladefunktion, umfassendes Zubehör inklusive der perfekt aufs iPhone abgestimmten Airpods-Kopfhörer: Wer sich ein iPhone leistet, bekommt alles, was man sich wünscht.

Beim Display gibts Unterschiede zwischen dem günstigen iPhone 11 und den teureren Varianten. Die Basis-Version hat eine deutlich geringere Auflösung, was man aber nur im direkten Vergleich merkt. Bei Helligkeit und Schärfe ist das normale iPhone 11 durchschnittlich. Das Pro und das Pro Max hat einen wunderbar kontrastreichen, scharfen und vor allem sehr hellen Oled-Screen.

Was man auch nicht vergessen darf: iPhones erhalten über mehrere Jahre zuverlässig Updates und können durchaus drei, vier oder fünf Jahre genutzt werden. Etwa wenn man in der Hälfte der Lebenszeit mal den Akku austauschen lässt.

Das ärgert einem beim iPhone 11 gewaltig

Im Alltag gibts nur wenige Dinge, die negativ auffallen. Der grösste Ärger ist der Lagesensor beim Fotografieren. Sicher in 20 Prozent der Fälle erkennt er die Position des iPhones nicht richtig. Sprich: Das Foto wird auf dem Kopf aufgenommen oder, noch viel mühsamer, das Video hochkant, obwohl man das Gerät quer hält. Schon beim Vorgänger war das ein Problem und Apple hat es noch nicht in den Griff bekommen.

Wer das iPhone 11 ohne Hülle nutzt, der kommt schnell ins Wackeln. Denn das Gerät kann man wegen dem weit herausstehenden und auf der Seite platzierten Kameramodul nicht eben auf den Tisch legen. Eine Hülle ist darum empfehlenswert – wie sowieso bei jedem Handy mit Glas-Rückseite. Schade einzig, dass man dann das schöne matt-grün unseres Testgerätes nicht mehr sieht. Wer darum übrigens ein durchsichtiges Clear Case von Apple kaufen will, der sollte sich das zwei Mal überlegen. Das Case ist zwar mit 45 Franken unverschämt teuer, wirkt aber trotzdem ultrabillig.

FaceID ist gut, aber nicht wirklich besser

Wo die Konkurrenz das iPhone weiterhin abhängt, ist bei der Vielfalt der Entsperrmöglichkeiten. Während Samsung und Huawei zusätzlich zur Gesichtserkennung einen Fingerabdruckscanner unter den Bildschirm bauen, verzichtet Apple weiterhin darauf. Code eingeben oder mit dem Gesicht via FaceID entsperren, das sind die zwei Varianten.

FaceID soll beim iPhone 11 etwas besser und schneller sein, im Alltag haben wir davon nicht viel gemerkt. Nach wie vor ist die Gesichtserkennung von Apple ultraschnell ohne Abstriche bei der Sicherheit, trotzdem muss man den Pincode halt einfach viel öfter eingeben als bei der Konkurrenz. Weil man dort als Alternative immer noch den Fingerabdruck nutzen kann. Negativ fällt das auch beim Bezahlen auf, wo es mit Fingerabdruck immer wieder schneller und einfach geht als mit dem Gesicht.

Das iPhone 11 Pro ist teuer, aber es gibt eine Alternative

Das iPhone 11 Pro kostet mindestens 1199 Franken, das Pro Max mindestens 1299 Franken. Realistischerweise wird man aber 1389 bis 1489 Franken bezahlen, da der Basis-Preis nur 64 GB Speicher beinhaltet. Und das ist einfach zu wenig, wenn man die Möglichkeiten des Smartphones wirklich ausschöpft.

Es sind schon happige Beträge, aber umgekehrt ist das Smartphone für viele Schweizer das wichtigste Alltagsgerät, noch vor TV, Computer oder Laptop. Aber ganz klar, die Android-Konkurrenz ist jeweils mindestens ein paar hundert Franken günstiger.

Die Alternative für Preisbewusste ist ganz klar das normale iPhone 11, das in vielen Bereichen mit den teureren Modellen mithalten kann. Normale Nutzer werden im Alltag primär die etwas schlechtere Akkulaufzeit merken, während etwa die Kamera trotz einer Linse weniger problemlos mithalten kann. Das iPhone 11 kostet mit 64 GB Speicher 809 Franken, mit empfehlenswerten 128 GB sind es 879 Franken. Wer sich umschaut und schnell ist, kann an Aktionstagen wie dem Black Friday nochmals fast 100 Franken sparen. Ein Top-iPhone für weniger als 800 Franken ist dann wirklich ein guter Deal.

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