Das erste nachhaltige Smartphone
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Unzerstörbar und mit Kurbel:Das erste nachhaltige Smartphone

UgPhone
Baut Schweizer Start-up ein Handy mit Kurbel?

Das UgPhone ist unzerstörbar, der Akku hält zwei Wochen und kann mit einer Kurbel geladen werden. Doch das Handy eines Schweizer Start-ups ist leider nur Teil einer Nachhaltigkeits-Kampagne.
Publiziert: 12.12.2018 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2019 um 23:15 Uhr
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Das Ugphone soll über 1000 Franken kosten und ewig halten.
Foto: zvg
Lorenz Keller
Lorenz KellerDigital-Redaktor

Es tönt wie eine Spinnerei, aber auch irgendwie faszinierend. Das UgPhone eines Schweizer Start-ups soll das nachhaltigste Smartphone der Welt sein. Es ist nahezu unzerstörbar, auch weil es nur ein Mini-Display hat, das man gut gegen Stürze sichern kann. Zudem hält der Akku zwei Wochen und kann gar mit einer Kurbel selber nachgeladen werden. 

Ein sozusagen autonomes Handy mit nur einem Knopf. Die Bedienung soll per Sprachsteuerung erfolgen. Das Gehäuse besteht aus recyceltem Aluminium. Laut Webseite Ugphone.ch umweltfreundlicher als alle anderen Smartphones.

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Unzerstörbar und mit Kurbel:Das erste nachhaltige Smartphone

Auch wenn das Gerät optisch nicht gerade eine Augenweide ist, tönt das Projekt so verlockend, dass bisher rund zehn Leute bereit sind, 1099 Franken für das Kurbel-Telefon zu bezahlen. Jedenfalls haben sie ein entsprechendes Formular ausgefüllt.

Besser das Handy länger nutzen als ein Ugphone kaufen

Dass das Start-up fürs Crowdfunding noch kein Geld wird, hat einen Grund. Den man beim genauen Lesen der Webseite auch ziemlich schnell merkt. Das UgPhone ist nämlich nur ein virtuelles Konzept, das zum Nachdenken über das Konsumverhalten beim Handy-Kauf anregen soll.

Dahinter steckt die Klimaschutz-Organisation Myblueplanet. Die Idee dahinter: Da primär die Produktion von Smartphones viele Ressourcen braucht, kann man entweder ein «grünes» Handy kaufen, das aber weniger Spass macht, oder aber das aktuelle Modell länger nutzen.

«Die Botschaft lautet: Achte auf dein Smartphone und nutze es möglichst lange», sagt Kampagnenleiter Juan Dosa. Statt jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen oder alle zwei Jahre bei der Aboerneuerung, sollte man sein Smartphone mindestens drei Jahre nutzen. Dass dies bislang nicht der Fall ist, zeigen die Verkaufszahlen der Branche. Jährlich werden in der Schweiz rund drei Millionen Smartphones verkauft, darin sind beispielsweise 57'000 Kilogramm Kupfer verbaut.

Die Besucher der Ugphone-Webseite können denn auch durch Eingabe der Kontaktdaten ein Versprechen abgeben, ihr aktuelles Handy drei Jahre oder länger zu nutzen. Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern haben auch noch die Chance, Preise von einem der 14 Sponsoren zu gewinnen.

Junge Schweizer horten 1,2 Millionen Handys zu Hause

«Mit der spielerischen Kampagne wollen wir vor allem Jugendliche ansprechen, damit sie ihr Handy länger behalten», sagt Dosa. Denn diese kaufen sich nicht nur gerne die neusten Modelle, sie horten die alten auch zu Hause in der Schublade. Dort liegen laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) alleine in der Deutschschweiz bei den 12- bis 25-Jährigen rund 1,2 Millionen Geräte. Viele davon noch problemlos funktionstüchtig.

Bislang haben knapp 200 Leute das Versprechen abgegeben, das Handy zu nutzen. Zufrieden mit dem Ergebnis? «Diese Anzahl liegt etwas unter unseren Erwartungen, wir würden uns freuen, wenn noch mehr Jugendliche ein Versprechen abgeben. Allerdings übertrifft die Anzahl der Besucher und Besucherinnen der Website unsere Erwartungen», sagt der Kampagnenleiter. Er hofft, dass sich viele User auch ohne Versprechen vor dem nächsten Smartphone-Kauf Gedanken darüber machen, ob es sinnvoll ist, sich ein neues Gadget zuzulegen.

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