Das Note 7 brachte Samsung kein Glück. Der Akku-Skandal hat den Hersteller viel Glaubwürdigkeit gekostet, die Samsung nun mit dem neuen Galaxy Note 8 wieder zurückgewinnen will. Der Akku ist dabei geschrumpft: von 3500 auf 3300 mAh. Und dies, obwohl der Bildschirm gleichzeitig von 5,7 auf 6,3 Zoll angewachsen ist.
Samsung setzt auf die gleiche Batterietechnik wie beim erfolgreichen (und sicheren) Galaxy S8. Das kostet etwas Platz. Trotzdem dürfte der Akku locker einen Arbeitstag ausreichen, Wunder sollte man in diesem Bereich aber nicht erwarten. Auch sonst sind sich die Topmodelle von Samsung deutlich ähnlicher als früher.
So sieht das Note 8 aus wie der grosse Bruder des S8. Allerdings ist das Note etwas kantiger und liegt dadurch besser in der Hand. Der Grössengewinn ist allerdings minimal. Das S8 Plus hat einen 6,2-Zoll-Screen, der Bildschirm des Note 8 misst nur einen Zoll mehr. Im Alltag wird das kaum einen Unterschied machen, da auch die Displayqualität ähnlich gut ist. Bei beiden Modellen erhält man den wohl schönsten Bildschirm auf dem Markt.
Stift und Kamera machen den Unterschied
Der wichtigste Grund, warum die Note-Reihe so viele Fans hat, ist sicher der Bedienstift. Der hat neu 4096 Druckpunkte und ist wie das Smartphone selber wasserdicht nach IP68. Und tatsächlich kann man mit dem Pen richtig gut auf dem Bildschirm schreiben. Etwa eine Einkaufsliste, die sich direkt auf dem Always-on-Bildschirm anzeigen lässt. Der ist auch sichtbar, wenn das Gerät eigentlich ausgeschaltet ist, braucht aber fast keinen Strom.
Ein Highlight im ersten Test ist aber auch die erste Dual-Cam von Samsung mit zwei Zwölf-Megapixel-Linsen. Die eine schiesst normale Fotos, die andere wird als Zoom genutzt. Die Software nutzt aber je nach Situation die Informationen beider Sensoren. Und da beide Linsen eine optische Bildstabilisierung haben, gelingen auch mit Zoom erstaunlich gute Fotos, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen.
Ein erster Vergleich zeigt: Bei guten Verhältnissen und normalen Fotos kann das iPhone 7 Plus zwar mit dem Note 8 noch mithalten. Beim Zoom und im Dämmerlicht ist das Samsung aber deutlich besser.
Samsung hat einige nette Effekte integriert: So schiesst die Kamera schöne Porträts mit Bokeh. Der Hintergrund ist dabei unscharf, was man über einen Schieberegler genau einstellen kann – auch nachträglich. Bei Dual Capture machen beide Linsen gleichzeitig eine Aufnahme. Man bekommt also ein normales Bild und ein Zoom-Foto mit einem Klick.
Den gröbsten Schnitzer nicht behoben
Das Note 8 ist sicher ein Smartphone für Macher. Noch nie konnte man so effizient auf einem so kleinen mobilen Gerät arbeiten. Samsung hat sich dafür viele kleine Hilfen ausgedacht. Etwa App Pair, die Möglichkeit eine Kombination von zwei Apps als Favorit abzulegen. Mit einem Klick werden dann beide Anwendungen in zwei Fenstern nebeneinander geöffnet. Etwa die Fotogalerie und das Mailprogramm, um Bilder zu verschicken. Oder die Musik-App und das Navi als Grundeinstellung fürs Auto.
Kompatibel mit dem Note 8 ist auch die Dex-Station, die das Smartphone mit einem externem Bildschirm und einer Tastatur verbindet. So kann man mit dem Handy am grossen Screen arbeiten, als wärs ein PC. Beeindruckend, wie sich dabei mehrere Programme gleichzeitig öffnen und bedienen lassen. Sogar Games laufen in einem bildschirmfüllenden Modus. Der verbaute Prozessor mit 6 GB Arbeitsspeicher ist also äusserst leistungsfähig. Die verbauten 64 GB Datenspeicher sind für ein Arbeitsgerät eher knapp, lassen sich aber mit einer Speicherkarte erweitern.
Schade ist, dass Samsung die grösste Schwäche des S8 beim Note 8 nicht korrigiert hat. Der Fingerabdruck-Scanner befindet sich weiterhin auf der Rückseite direkt neben der Kamera. Zwar etwas deutlicher von der Linse abgegrenzt also vorher, aber immer noch viel zu weit oben für ein bequemes Entsperren. Als Alternative gibts Iris- und Gesichtserkennung.
Das Fazit des ersten BLICK-Testes: