Die Lancierung hätte im Frühling eine gefeierte Schweizer Premiere sein sollen. Das Samsung Galaxy Fold war das erste Smartphone mit faltbarem Bildschirm, das bei uns auf den Markt kommen sollte. Doch der wohl verfrühte und übereilte Start geriet zum Desaster. Die ersten Testgeräte von Journalisten waren schon nach wenigen Tagen defekt.
Einige Nutzer zogen fälschlicherweise eine Schutzfolie ab, bei anderen aber hatten sich Partikel zwischen Screen und Scharnier eingenistet. Auch das Testgerät von BLICK war betroffen. Samsung zog daraufhin alle Galaxy Fold wieder ein, verschob kurzfristig den Verkaufsstart und annullierte die Vorbestellungen. In Zürich hatte der Hersteller bereits einen speziellen Laden für die faltbaren Handys eingerichtet.
Noch etwas teurer, dafür mit 5G
Dann hörte man lange nichts mehr von den faltbaren Telefonen. Auch Konkurrent Huawei verschob den Marktstart seines Mate X vom Sommer in den Herbst. So ist das Galaxy Fold, wenn es nun auf den Markt kommt, immer noch das erste bei uns erhältliche faltbare Telefon.
Ab dem 18. Oktober wagt Samsung nun den zweiten Versuch. Das Galaxy Fold ist in beschränkten Mengen bei Swisscom, Sunrise, Salt und Mobilezone erhältlich. Der Preis beträgt 2100 Franken und es gibt nur die Version mit 5G zu kaufen.
Das ist 50 Franken mehr als im Frühling, dafür gibts aber gleich die Version mit dem neuen Mobilfunk-Standard 5G. Schade ist, dass die zwei bunten Farben aus dem Sortiment gefallen sind, das Fold ist nur in Silber und Schwarz erhältlich.
Fingernagel kann Screen zerkratzen
Dafür hat Samsung den Faltmechanismus verbessert, die Lücken zwischen Bildschirm und Scharnier geschlossen und die Schutzfolie so aufgeklebt, dass man sie nicht mehr einfach so abziehen kann und den Bildschirm beschädigt.
Trotzdem scheint das Fold sehr heikel zu sein. Zwei ganze Seiten Warnungen legt Samsung etwa in der US-Version bei. So darf man etwa nicht zu stark auf den Screen drücken, das Fold ist weder wasserfest noch Staubresistent und man darf keinen zusätzlichen Bildschirmschutz aufbringen. Tests haben gezeigt, dass man das faltbare Display schon mit einem Fingernagel zerkratzen kann.
Samsung warnt auch explizit davor, dass man mit dem Nagel auf dem Bildschirm herumdrücken soll. Auch darf kein Gegenstand beim Zusammenklappen zwischen dem Smartphone eingeklemmt werden.
Natürlich steht das Smartphone nach dem Display-Debakel nun unter spezieller Beobachtung. Und schon gibts auch erste Meldungen von Defekten. So hat der Tester des Online-Fachmagazins Techcrunch nach einem Tag bereits ein Bildschirm-Problem. Auch ein anderer User berichtete von einem Pixel-Fehler, der gleich beim ersten Aufklappen auftrat. Ob das nur die übliche Ausfallrate ist, die nun wegen der Vorgeschichte speziell auffällt, oder ob das Galaxy Fold wirklich zu heikel ist für den Alltag, das werden die nächsten Wochen zeigen. Und auch ein Test von BLICK.