Die neuen Samsung-Phones sind gut, aber teuer
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Die neuen Samsung-Phones:Die neuen Samsung-Phones sind gut, aber teuer

Die drei Galaxy S10 Modelle schon ausprobiert
Die neuen Samsung-Phones sind gut, aber teuer

In London hat Samsung neue Smartphones vorgestellt. Drei neue Flaggschiffe der Galaxy S10 Reihe – und ein faltbares Super-Phone. Alle Infos und News dazu gibts hier im Liveticker.
Publiziert: 20.02.2019 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2019 um 07:45 Uhr
Lorenz Keller aus London

Überraschen konnte bei der Präsentation am Mittwochabend in London eigentlich nichts mehr. Denn fast alle Infos zu den neuen Samsung-Smartphones waren bereits vorher durchgesickert. Sprich: man wusste, wie die drei S10-Modelle aussehen und was sie für Features haben.

Einzige Überraschung: Dass Samsung bereits die 5G-Version des Galaxy S10 gezeigt hat. Und dass diese nicht einfach ein S10 Plus mit schnelleren mobilen Internet ist. Das S10 5G, das im Frühsommer auf den Markt kommt, hat einen grösseren 6,7-Zoll-Screen, einen grösseren 4500 mAh Akku und ein neues Kamerasystem vorne und hinten, das besser Tiefen messen kann für 3D und Augmented-Reality-Anwendungen.

BLICK konnte die neuen S10 bereits kurz ausprobieren und erste Eindrücke sammeln. Und die sind umso spannender, desto mehr man vorher bereits wusste.

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Digital-Redaktor Lorenz Keller hat die drei neuen Samsung-Smartphones bereits ausprobiert.
Foto: Lorenz Keller

Das S10 wirkt erstaunlich leicht und locker

Obwohl das normale S10 einen 6,1-Zoll-Screen hat, liegt es richtig gut in der Hand und wirkt gar leicht und locker. Tatsächlich ist es mit 157 Gramm nicht besonders schwer, und die abgerundeten, dünnen Bildschirm-Ränder verstärken diesen Eindruck. Auch das S10 Plus mit 6,4 Zoll und 175 Gramm macht einen schlanken Eindruck.

Das neue Screen-Design ist tatsächlich ein Gewinn, auch wenn die Ränder ungleichmässig dick sind. An das Loch für die Selfiecam gewöhnt man sich nach wenigen Minuten und freut sich über den hellen, scharfen Bildschirm, der wie immer bei Samsung Farben leuchtend und strahlend zeigt.

Die in den Screen geschnittenen Löcher für die Sensoren der Selfiecamera sind ganz klar der Designtrend des Jahres. Während der «Notch» letztes Jahr, also ein grosser Ausschnitt für Kamera und Sensoren, nicht bei allen Usern gut ankam, dürfte das beim «Hole-Punch» anders sein.

Tolle Ausstattung – aber was ist mit dem Akku?

Die Samsung-Flaggschiffe S10 und S10 Plus kommen wie immer mit einer Top-Ausstattung. So gibts den neusten Prozessor mit mindestens 8 GB RAM und mindestens 128 GB Speicher, die nochmals mit Karten um bis zu 512 GB erweiterbar sind. Das geht dann bis zu unglaublichen 12 GB RAM und 1 TB Speicher.

Im Hands-on liefen denn auch die Apps und das auf Android 9 basierende Betriebssystem ultraschnell. Apropos Betriebssystem: Dieses wirkt deutlich schlanker und bedienfreundlicher als beim Vorgänger, man kann es nun auch mit Gesten bedienen, was sich beim fast randlosen Display auch anbietet.

Der Akku dagegen muss sich im Alltag erst noch beweisen. Beim S10 Plus dürfte die Kapazität von 4100 mAh ausreichen. Enttäuschend ist, dass es beim normalen S10 nur 3400 mAh sind.

Einen hervorragenden Eindruck hinterliess im ersten Test der neue Fingerabdruckscanner, der direkt in den Screen integriert ist. Er funktionierte so schnell und zuverlässig, wie man sich das von einem normalen Finger-Sensor gewohnt ist. Und damit besser als die In-Screen-Systeme der Konkurrenz. Übrigens: Samsung hat weiterhin einen Kopfhöreranschluss. Das ist inzwischen selten geworden, darum: bravo!

Das S10 Plus hat gleich fünf Kameras

Aufgerüstet hat Samsung auch bei der Kamera. Das Hauptsystem hat nun drei Linsen. Neben normaler Brennweite und einem Zoom gibts neu einen Weitwinkel von 123 Grad. Und das S10 Plus hat auch gleich zwei Selfiekameras.

Toll, dass sich Samsung in diesem Bereich engagiert. Denn nicht wenige User nutzen die Selfiecam mindestens so oft wie die andere Kamera. Und bislang gibts einen deutlichen Qualitätsunterschied, ob man jemanden anderen oder sich selber fotografiert. Im ersten Test machte das S10 Plus bei Selfies denn auch einen hervorragenden Eindruck.

Sonst hinterliess das Kamerasystem einen sehr guten Eindruck, ohne jedoch mit speziellen Features zu überraschen. Das ist in den ersten Moment etwas enttäuschend. Aber diesen Kurs verfolgt Samsung schon seit einigen Jahren. Schrittweise Verbesserungen auf hohem Niveau statt spektakuläre Innovationen. Aber etwas mehr als nur 30 Szenen bei der automatischen Bilderkennung durch die AI oder einen besseren Zoom hätte man schon erwarten können.

Umgekehrt muss man auch sagen: mit leicht besserer Bildqualität und Verbesserungen bei der Bildstabilisierung und bei der Zeitlupe im sowieso schon unschlagbaren Videomodus dürfte auch die S10-Cam wieder zu den besten auf dem Markt gehören.

Saftige Preise nach wie vor – und eine günstigere Alternative

Bei den Preisen hat Samsung nochmals etwas draufgeschlagen – leider auch das ein Trend in der Branche. Das normale S10 ist mit Preisen ab 929 Franken nochmals 30 Fragen als das S9 – und das war schon 100 Franken teurer als das S8.

Beim S10 Plus sind es mindestens 1029 Franken. Wer die volle Ausstattung mit 12 GB Arbeitspeicher und 1 TB Speicher sowie einer Keramik-Rückseite will, der zahlt satte 1629 Franken.

Immerhin, es gibt einen Hersteller, der weiterhin deutlich teurer ist, so kostet das iPhone XS bei Apple 1198 Franken, das XS Max 1298 Franken. Und das mit nur 64 statt 128 GB Speicher wie bei Samsungs Einstiegsmodellen. Günstiger als Apple, aber teurer als fast alle anderen. So könnte man Samsungs Preispolitik im Moment zusammenfassen.

Allerdings ist den Koreanern wohl auch bewusst, dass nicht alle diesen Trend zu immer teureren Spitzenmodellen mitmachen wollen. So gibts zum ersten Mal ein drittes Modell in der S-Serie, nämlich das S10e.

Das kostet mit 128 GB Speicher 779 Franken und hat viele Features der grossen Brüder. Etwa das Loch-im-Screen-Design, drei der vier Kamerasensoren und auch das drahtlose Laden, mit dem man dank «Reverse Charging» neu auch andere Geräte mit Strom versorgen kann.

Dass das Einsteiger-S10 mit 5,8 Zoll einen kleineren Screen hat und damit insgesamt kompakter ist, dürfte für viele User kein Nachteil sein. Wer gerne kleinere Smartphones hat, findet ja kaum mehr Alternativen bei den Flaggschiffen.

Abstriche muss man beim Bildschirm machen, der nicht über die Seiten gezogen ist und somit etwas dickere Ränder hat. Zudem gibts nur einen normalen Fingerabdruckscanner und keine Zoom-Kamera. Und leider ist der Akku auch kleiner. Nur 3100 mAh sind wohl der grösste Kompromiss, den man beim S10e eingehen muss.

Das BLICK-Fazit nach dem ersten Hands-on: Samsung-Fans dürfen sich freuen. Das S10 hat alles drin, was man sich wünscht. Da das S10 Plus nur hundert Franken teurer ist, aber mehr Screen, die bessere Selfiecam und vor allem deutlich mehr Akkupower bietet, ist das grössere Modell klar der Kauftipp. Aber ob ein gutes Gesamtpaket mit wenigen Überraschungen reicht, um etwa Apple- oder Huawei-User zu Samsung zu locken, muss sich erst zeigen.

Alle Infos zu den Geräten und zum neuen faltbaren Samsung-Handy gibts hier unten im Liveticker.

Samsung Galaxy S10 Keynote 

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