Foto: Lorenz Keller

Platz 4 in der Schweiz
Darum gelang Nokias Comeback in nur zwei Jahren

Erst vor zwei Jahren wagte das finnische Unternehmen HMD Global mit Nokia ein Comeback. Inzwischen ist die Marke bei uns schon wieder auf Platz 4. BLICK hat sich im neuen Hauptquartier umgeschaut.
Publiziert: 07.12.2018 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2018 um 23:57 Uhr
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Pekka Rentala, Vizepräsident HMD Global, beim Gespräch mit BLICK.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller, Espoo (Finnland)

Genau vor zwei Jahren, im Dezember, hat HMD Global die Rechte an der Marke Nokia von Microsoft übernommen. Das finnische Start-up wurde von ehemaligen Nokia-Managern gegründet und setzt auch heute noch auf die lange Tradition des ehemaligen Marktführers für Handys.

Das Comeback ist bislang durchaus ein Erfolg. Die Marke ist wieder in über 100 Ländern offiziell vertreten. 70 Millionen Geräte wurden 2017 im ersten Jahr verkauft. Zahlen für 2018 gibt es noch nicht. Allerdings seien die Verkaufszahlen laut Vizepräsident Pekka Rantala weiter angestiegen, und das in einem leicht schrumpfenden Gesamtmarkt. Momentan ist Nokia in Europa auf Platz 4 aller Hersteller.

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Auch in der Schweiz liegt die finnische Marke laut einer Studie des Vergleichsdienstes Comparis bereits wieder auf Platz 4 mit einer Nutzungsrate von drei Prozent und hat damit Sony überholt (zwei Prozent). Der Abstand zur Spitze mit Apple (44 Prozent), Samsung (36 Prozent) und Huawei (8 Prozent) ist allerdings gross.

Die Marke Nokia zieht immer noch

Gründe fürs gelungene Comeback sind sicher die Marke Nokia, die alle Turbulenzen gut überstanden hat und bei den Kunden viele positive Erinnerungen hervorruft. Zudem ist es eine der wenigen europäischen Brands auf dem Markt, auch wenn die Produktion natürlich ebenfalls in China ist. HMD Global setzt auch durchaus auf die alten Nokia-Qualitäten wie Robustheit, klares Design oder Zuverlässigkeit.

Ein wichtiges Argument für die Käufer ist auch das pure Android One, das auf den Smartphones installiert ist. So gibts über drei Jahre garantiert monatliche Sicherheit-Updates sowie direkt und schnell jeweils die neuen Android-Versionen. Dazu kommen natürlich die Kampfpreise, die Nokia gerade bei den Einsteiger-Geräten und in der Mittelklasse anbietet.

HMD Global ist eben erst in neue Büroräume gezogen, weil der Platz auf dem Nokia-Campus zu klein wurde. Nokia als Hersteller existiert ja immer noch, als Spezialist für Netzwerktechnik und Datendienste mit immerhin rund 100’000 Mitarbeitern.

Neues Hauptquartier, alte Erinnerungen

HMD Global zählt in Espoo (Finnland) rund 150 Mitarbeiter. Pekka Rantala, Vizepräsident der Firma, führt durchs neue Hauptquartier. Er selber hat ebenfalls eine lange Nokia-Geschichte und bereits 20 Jahre für die Marke gearbeitet. So kennt er auch an der «Wall of Fame» zu vielen der alten Modelle eine Anekdote.

Von den ersten Modellen mit SMS über die Musik-Handys mit eingebauter 4-GB-Harddisc, ein paar Jahre vor dem ersten iPod bis zum Communicator, der viele Smartphone-Funktionalitäten vorwegnahm.

Die globale Firma mit rund 650 Angestellten ist eigentlich wie ein Start-up aufgestellt. Mit schnellen Entscheidungswegen und flexibler Struktur. Dazu gehört, dass mit Partnern eng zusammengearbeitet wird. Mit Google etwa fürs Betriebssystem oder mit Zeiss für die Kamerasysteme.

Nokia hat auch gleich noch ein neues Smartphone vorgestellt, das 8.1. Alle Infos dazu gibts hier.

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