Das ist eine Premiere: Der chinesische Hersteller Oppo lanciert sein neustes Topmodell nicht zuerst im Heimmarkt, schon gar nicht in Europa oder den USA, sondern in Indien. Ab dem 20. September steht es in den Läden, im Herbst kommt es dann sicher auch zu uns. Spannend, denn das Oppo Reno 2 bietet Features, die man bei der Konkurrenz zu diesem Preis vergebens sucht – auch bei den Top-Brands wie Huawei, Samsung oder Apple.
Die Vierfach-Kamera etwa ist beeindruckend. Sie hat einen 48-Megapixel-Hauptsensor mit optischer Bildstabilisierung, Weitwinkel mit acht Megapixeln, Zoom mit 13 Megapixeln und eine Mono-Linse mit zwei Megapixeln für die Tiefenberechnung.
Der Zoom liefert einen zweifachen optischen Zoom, einen fünffachen Hybrid-Zoom und gar die Möglichkeit, mit 20facher Vergrösserung heranzugehen.
Fingerabdruck-Sensor im Screen und 4000 mAh Akku
Das Reno 2 hat alle Kamera-Features, die man von Topgeräten her kennt. Also etwa einen Nachtmodus, Videoaufnahmen mit 4K oder eine maximale digitale Stabilisierung, etwa wenn man mit der Handycam rennt. Man kann sogar Videos mit Porträt-Funktion aufzeichnen.
Der Neuling hat einen Fingerabdruck-Scanner im Display, der noch schneller ist als jener im Vorgänger. Und die 16-Megapixel-Selfie-Cam überzeugte in ersten Tests in Indien ebenfalls. Toll auch, dass ein 4000 mAh grosser Akku mit Schnellladung eingebaut ist.
Der 6,55-Zoll-Bildschirm mit Amoled-Technik ist praktisch randlos. Nur unten sieht man das Gehäuse noch deutlich, da kommt bisher kein Android-Gerät ans iPhone heran. Dafür gibts beim Reno oben auch keinen Notch und keine Aussparung für die Selfiecam.
Diese Sensoren sind wie beim Vorgänger in ein ausfahrbares Modul gepackt, das aussieht wie eine Haifisch-Flosse. Der öffnet schneller als beim Vorgänger, ist aber natürlich auf die Dauer immer noch ein Schwachpunkt, weil ein mechanisches Teil, das beschädigt werden kann.
Und ja, das Oppo hat im Gensatz zu fast allen Premium-Konkurrenten immer noch einen Kopfhörer-Anschluss.
Schade ist das Gehäuse nicht wasserfest
Auffällig ist auch das Design. Es gibt keinen trendigen Farbverlauf, sondern rund um das Logo und an den Kanten einen Glow-Effekt. So wirkt es je nach Lichteinfall, als würde es dort glühen.
Vom Prozessor her ist das Reno 2 ein Mittelklassegerät. Immerhin: Der Snapdragon 730G mit acht GB Arbeitsspeicher kommt sehr nahe an die Oberklasse heran. Und mit 256 GB Speicher übertrumpft der Hersteller alle Konkurrenten.
Worauf muss man verzichten? Auf drahtloses Laden etwa. Zudem ist das Gehäuse nicht wasserfest.
Auf den ersten Blick ist das Oppo Reno 2 wirklich ein tolles Paket, das ausser beim Prozessor problemlos mit der Oberklasse mithalten kann. In Indien kostet das Smartphone umgerechnet 515 Franken. Vergleicht man das sonstige Handy-Preisniveau, dürfte es bei uns nicht viel teurer werden. Somit ist das Reno 2 ein echter Geheimtipp und eine Alternative zu 200 bis 300 Franken teureren Geräten.