Die wichtigste Nachricht für OnePlus war bei der gestrigen Keynote wohl, dass das neue 6T in den USA erstmals nicht nur über den Online-Verkauf erhältlich sein wird, sondern auch in den Shops der grossen Telekomanbieter steht. In der Schweiz dagegen ist OnePlus nach wie vor nicht so richtig angekommen.
So kosten die Geräte denn bei uns nicht 549 Dollar wie in den USA oder 549 Euro wie in Deutschland, sondern mindestens 699 Franken. Das ist der Aufpreis, den man für den komplizierteren Import halt zahlt.
Trotzdem: In Bezug auf das Verhältnis von Preis und Leistung ist das OnePlus 6T auch bei uns interessant. Denn das Basismodell mit 128 GB Speicher kostet immer noch nur gut halb so viel wie ein iPhone XS Max mit 64 GB Speicher, für das Apple ja 1299 Franken verlangt.
Das OnePlus 6T hat fast alles, was technisch möglich ist
Gegenüber dem OnePlus 6 ist das neue Modell zwar nur ein Upgrade, aber der Hersteller hat in den richtigen Bereichen nachgelegt. So hat das 6,4-Zoll-Display neu keinen Notch mehr, sondern nur noch eine kleine Einbuchtung in der Form eines Wassertropfens. Das sieht deutlich eleganter aus.
Noch wichtiger: Der Akku wächst auf 3700 mAh, was auch Hardcore-Usern einen Arbeitstag ohne Nachladen ermöglichen sollte. Denn der Screen ist zwar leuchtend und hell, aber sparsam. Gleiches gilt fürs fast pure Android 9.0 Pie, das aufgespielt wurde.
Oxygen OS heisst der Skin, der viele Einstellmöglichkeiten bietet, aber eben Android nicht stark verändert. Positiv etwa, dass man selber wählen kann, mit welchen Gesten man welche Funktion steuern will. Das kann je nach persönlichen Vorlieben deutlich intuitiver sein.
Erstmals gibts bei OnePlus einen Fingerabdruckscanner unter dem Bildschirm statt auf der Rückseite. Diese neue Technik hat von den grossen Herstellern ja erst Huawei im Angebot.
Schneller Prozessor, aber kein Kopfhörerstecker mehr
Schnell ist das Smartphone wegen der schlanken Software, aber auch wegen des Snapdragon 845 Prozessors, der mit 6 GB RAM kommt. Es gibt auch eine Variante des 6T mit 8 GB (und wahlweise auch 256 statt 128 GB Speicher).
Verbessert wurde auch die Doppelkamera mit 16 und 20 Megapixeln. Vor allem mit HDR-Funktionen für grössere Dynamik und ein genauerer Porträt-Modus. Zudem gibts einen Nightscape-Modus, der bei schlechtem Licht zwei Sekunden Bildmaterial aufzeichnet und zu einem Foto zusammenfügt. Wie das Huawei beim P20 Pro und dem Mate 20 Pro so effektvoll macht.
Drei Dinge fehlen im Vergleich zu anderen Topgeräten: Es gibt keine Möglichkeit, das Gerät drahtlos zu laden. Das 6T ist zwar wasserdicht, die entsprechende Zertifizierung hat sich der Hersteller aber gespart.
Und OnePlus verzichtet erstmals auf einen Kopfhörer-Anschluss. Dafür gibts von den Fans die härteste Kritik. Denn die Chinesen haben sich die letzten zwei Jahre über andere Hersteller lustig gemacht, die den Klinkenstecker weggelassen haben. Nun gehören sie selber dazu.