Fünfmal hintereinander schnell den Einschaltknopf drücken – und die Polizei wird gerufen. Die neue SOS-Funktion im kommenden iPhone-Betriebssystem iOS 11 ist bestechend einfach.
Als Beta-Tester konnten wir den Hilfeknopf bereits erfolgreich ausprobieren. Der Clou: Der Anruf klappt, ohne dass man auf den Touchscreen schauen muss. Zuerst wird die internationale Notrufnummer 112 gewählt (welche in der Schweiz auf 117 umgeleitet wird) – danach gehen SOS-SMS an die hinterlegten Notfallkontakte raus.
«Alles, was hilft, Leben zu retten, ist begrüssenswert.»
«Das ist eine gute Sache», freut sich Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich. «Alles, was hilft, Leben zu retten, ist begrüssenswert.» Einen Wunsch hätte er aber: «Es wäre toll, wenn auch die Koordinaten mitgeschickt würden.» Dies ist beim Telefonanruf nicht der Fall – nur bei den SMS wird der ungefähre Standort mitgeschickt.
Denn die Polizei kann nur orten, über welche Handyantenne der Anruf reinkommt. «Im Extremfall kann der Radius bis zu 30 Kilometer betragen», sagt Cortesi. Man darf sich trotz SOS-Funktion also nicht in falscher Sicherheit wiegen.
Eine weitere Funktion des SOS-Knopfs klingt etwas kurios und hat ihren Ursprung im US-Justizsystem.
Denn mit dem fünfmaligen Drücken des Einschaltknopfs deaktiviert man auch temporär die Touch-ID. Der Grund: In den USA kann einen die Polizei zwingen sein Handy mit dem Fingerabdruck zu entsperren. Den Code muss man aber nicht rausrücken, da man das Recht hat, die Aussage zu verweigern.
Wer iOS11 noch vor dem offiziellen Launch Ende September ausprobieren will, kann sich hier fürs Beta-Programm registrieren: https://beta.apple.com
Und so aktiviert man die Funktion:
PS: Der SOS-Kopf funktioniert wirklich. Als wir beim Test die Alarmierung nicht genügend schnell abgebrochen haben, meldete sich prompt die besorgte Familie des Autors und fragte, ob alles in Ordnung sei. Für mich eine schöne Erfahrung.