Kompakt und recht leicht ist das 5,5-Zoll-Gerät gebaut. Aber sonst wirkt das LG Q7 Plus ziemlich unauffällig. Das Gehäuse bläulich schimmernd, ein Screen im modernen 18:9-Zoll-Look, aber mit dicken Rändern oben und unten. Ein Telefon, wie es zu Dutzenden auf dem Markt erhältlich ist.
Doch der erste Eindruck täuscht. Wer einen zweiten Blick wagt, der ist erstaunt, wie viele Features aus teureren Modellen LG in das Mittelklasse-Gerät gepackt wurden. Und das zu einem Preis von 339 Franken (bei einzelnen Online-Händlern sind es bereits nur noch knapp 300 Franken).
So hat etwa der Bildschirm eine Auflösung von 2160 auf 1080 Pixel und somit eine ausgezeichnete Pixeldichte von 439 ppi. Der Screen ist hell, leuchtend und wirklich ultrascharf.
Das LG Q7 Plus hat ein wasserdichtes Gehäuse und ist stabil
Was auf den ersten Blick wie Metall oder Glas aussieht, ist dann wohl eher Acryl-Glas. So wirkt das Gehäuse hochwertiger, als wenn es aus Plastik wäre, ist aber günstiger und leichter.
Das ist in dieser Klasse nicht aussergewöhnlich. Viel eher aber, dass das Smartphone gemäss iP68-Standard wasserdicht ist und auch sonst sehr stabil. Es wird sogar gemäss Militärstandard MIL-STD 810G zertifiziert. Sprich, es soll im Outdoor-Betrieb besonders robust sein.
Positiv fällt auch das ziemlich pure Android-8.1-System auf, das flüssig läuft. Da wäre es wirklich nicht nötig gewesen, den Amazon Assistant vorzuinstallieren – und zwar so, dass man ihn nur deaktivieren, aber nicht deinstallieren kann.
Mittelmässiger Prozessor, anständige Kameras
Der Mediatek MT6750S Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher ist kein Performance-Wunder. Aber für den Alltag reicht es problemlos. Man kann gar zwei Apps gleichzeitig nebeneinander öffnen.
Immerhin 64 GB spendiert LG dem günstigen Telefon, die sind mit einer Speicherkarte erweiterbar. Ein Pluspunkt ist auch der Kopfhörer-Anschluss und dass man das Handy über USB-C laden kann. Ein Fast-Charge-Netzteil wird mitgeliefert.
Der 3000-mAh-Akku ist ausreichend. Man kann locker rund zehn Stunden den Bildschirm nutzen. Je nach individuellem Nutzer-Profil reicht das gut für einen Tag oder gar für bis zu zwei Tage.
Die 8-Megapixel-Selfie-Kamera ist solid, aber nicht mehr. Sie hat etwas Mühe mit hohen Kontrasten, etwa bei hellem Himmel im Hintergrund. Zudem ist standardmässig der Beauty-Filter auf einer tiefen Stufe eingestellt.
Besser gefällt die 16-Megapixel-Cam vorne, die dank HDR auch mit grossen Helligkeitsunterschieden gut klarkommt. Der Fokus ist schnell, das Auslösen braucht eine kurze Gedenksekunde. Damit lassen sich anständige Bilder machen, wenn das Licht gut ist.
Die beworbene intelligente QLens-Funktion ist eigentlich nicht mehr als eine Bilderkennung, die auf Amazon oder Pinterest nach passenden Produkten beziehungsweise Vergleichsfotos sucht. Allerdings wurden im Test nicht mal einfache Produkte wie ein Fussball erkannt, vor allem die Amazon-Suche schwächelte.
Das BLICK-Testfazit: Die Qualitäten des LG Q7 Plus erkennt man erst auf den zweiten Blick. Wer kein spektakuläres Flaggschiff für viel Geld kaufen will, sondern auch mit weniger zufrieden ist, der sollte sich das Smartphone anschauen.
Vor allem die kompakte Bauweise zusammen mit dem wasserfesten und stabilen Gehäuse sowie der langen Akkulaufzeit machen das Smartphone zur spannenden Alternative für Einsteiger und Normalnutzer.