Konkurrenz für Google-Streetview

Apple schickt Dutzende Kamera-Autos auf Schweiz-Tour

Bilder von Strassen, Häusern und zufällig vorbeilaufenden Passanten. Seit August 2009 ist Google-Streetview in der Schweiz live – und verhalf dem Kartendienst des Internetgiganten zu seiner Popularität.

Nun, 12 Jahre später, schickt Apple seine Flotte los. Mehrere Dutzend sogenannter Apple Maps Picture Cars sollen zwischen dem 21. Juli und Mitte September das gesamte zugängliche Schweizer Strassennetz abfahren und digital erfassen. Wie die Konkurrenz von Google haben die weissen Apple-Autos ein Rundumkamera-System auf dem Dach montiert. Neben Fotokameras sind auch Lidar-Scanner und GPS integriert.

Erstens soll so das Kartenmaterial genauer und diverse Funktionen erst ermöglicht werden (beispielsweise die Navigation per Velo). So erfassen die Kameras auch Kreuzungen oder Verkehrsschilder.

Zweitens will Apple die digitalen Fotos den Nutzern seiner Kartendienste digital verfügbar machen. Statt Streetview heisst die Funktion auf iOS-Geräten «Look around» bzw. auf Deutsch «Umsehen». Momentan ist diese Funktion noch relativ rudimentär und etwa in einigen US-Metropolen verfügbar. Man findet sie, wenn man in Apple Maps aufs Feldstecher-Symbol klickt.

Routen der Kamera-Autos im Internet einsehbar

Im Gegensatz zu Google will Apple ein Privatsphäre-Fiasko von Anfang an verhindern und sowohl Gesichter wie Autonummern genügend verpixeln. Es habe im Vorfeld Gespräche mit Schweizer Behörden gegeben. Google musste nach dem Start auf Geheiss des damaligen Datenschützers nachbessern.

Auf der Internetseite maps.apple.com/imagecollection hat Apple die Gebiete veröffentlicht, in denen die Auto-Flotte unterwegs ist. Zudem finden Immobilienbesitzer hier auch eine Mailadresse, unter der sie ihr Haus verpixeln lassen können.

Wann die neuen Fotos in den Apple-Karten-Apps auf iPhone, iPad und Mac-Compis verfügbar sein wird, ist offen. Es dürfte aber sicher Mitte 2022 oder später werden.