Honor 8X im Test
Die Mittelklasse-Handys sind die echten Knaller

Riesiger 6,5-Zoll-Screen, Flaggschiff-Design, Doppelkamera und trotzdem ein Preis von nur 270 Franken: BLICK testet, ob das Honor 8X nicht nur ein Blender ist.
Publiziert: 26.11.2018 um 11:27 Uhr
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Das Honor 8X Smartphone mit 6,5-Zoll-Screen kostet nur rund 270 Franken im Handel.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller
Lorenz KellerDigital-Redaktor

Die Entwicklung ist schon erstaunlich. Während die Flaggschiffe der grossen Handy-Hersteller immer besser und gleichzeitig immer teurer werden, verläuft die Entwicklung in der Mittelklasse anders. Dort fallen die Preise ins Bodenlose. Und man bekommt unglaublich viel geboten für wenig Geld.

Das ganze Jahr 2018 haben solche Preis-Leistungs-Sieger wie das Samsung Galaxy A7, das Huawei Mate 20 Lite, Xiaomi Pocophone F1 oder das Wiko View 2 Pro für Aufsehen gesorgt. Geräte für 250 bis 400 Franken, bei denen man nur noch in einzelnen Bereichen tatsächlich Abstriche gegenüber den doppelt so teuren Smartphones machen musste.

Zum Jahresende gibts nochmals einen echten Knaller. Das Honor 8X gibts bei fast allen grossen Händlern für 269 Franken. Ein Kampfpreis, wenn man die Spezifikationen anschaut.

Das 8X hat einen riesigen 6,5-Zoll-Screen, den Octacore-Prozessor Kirin 710 mit 4 GB Arbeitsspeicher, erweiterbare 64 GB Speicher, dazu gibts eine Doppelkamera.

Das 6,5-Zoll-Gerät ist ausgezeichnet verarbeitet

Auch der erste Eindruck, wenn man das Gerät in die Hand nimmt, ist ausgezeichnet. Das Honor 8X wirkt wie ein Flaggschiff. Die edle, glänzende Glasrückseite, der riesige, ziemlich randlose Bildschirm mit dem momentan so modischen «Notch», also der Aussparung für die Selfie-Cam.

Das Phone wirkt nicht nur optisch hochwertig, es fühlt sich auch so an. Und auch wenn man das Honor 8X einschaltet, wird man nicht enttäuscht. Der Bildschirm löst zwar nur mit 1080 mal 2340 Pixel auf, doch das reicht für ein recht scharfes Bild aus. Zudem ist der Screen genug hell. Und wenn 91 Prozent der Gehäusefläche von Display bedeckt sind, ist das wirklich Flaggschiff-verdächtig.

Die grösste Enttäuschung erwartet einen an der Unterseite. Da gibts neben dem Kopfhöreranschluss nur eine veraltete Micro-USB-Buchse, um das Gerät zu laden. USB-C ist aber mittlerweile auch in der Mittelklasse eigentlich Standard.

Gespart hat der Hersteller auch am Staub- und Wasserschutz, da darf man nichts Spezielles erwarten. Das ist allerdings in dieser Preisklasse üblich, ähnlich wie der Verzicht auf drahtloses Laden.

Die Huawei-Tochter Honor hat auf der Rückseite einen schnellen Fingerabdruck-Sensor eingebaut, der allerdings für Durchschnittshände etwas zu weit oben sitzt. Man muss den Finger ganz schön strecken.

Die Kamera des Honor 8X schiesst recht gute Fotos

Als Alternative gibts eine Gesichtserkennung. Die läuft sehr flott, ist aber nur auf der Kamera basiert, also nicht so sicher wie etwa FaceID von Apple oder die Sensoren im Huawei Mate 20 Pro. Beide Geräte sind aber auch drei bis vier Mal teurer.

So weit, so gut. Doch viele günstige Smartphones machen bei der Kameraqualität Abstriche. Auch beim 8X gibts keine Top-Qualität. Aber die Dual-Cam mit 20 und 2 Megapixeln schiesst anständige Bilder. Auch wenn die Verhältnisse etwas schwieriger sind, bleiben die Bilder brauchbar.

Ziemlich einzigartig in der Mittelklasse ist der AI-Modus. Die künstliche Intelligenz erkennt unterschiedliche Szenen und stellt die Kamera darauf sein – ähnlich wie man das von den Huawei-Modellen her kennt.

Es lohnt sich, jeweils ein Foto mit und ohne automatische Einstellung zu machen, da etwa die Farben doch sehr unterschiedlich sein können. Und die Intelligenz übertreibt es manchmal mit der Nachbearbeitung. Die Bilder der 16-Megapixel-Selfiecam sind ebenfalls recht stark retuschiert. Aber die Resultate sehen meist sehr gut aus.

Gut gefällt die Laufzeit des 3750 mAh grossen Akkus. Auch nach einem intensiven Arbeitstag hat man noch rund 30 Prozent Leistung übrig. Auffällig auch der tiefe Verbrauch im Standby-Modus, also etwa über die Nacht.

Das BLICK-Testfazit: Würde das Honor 8X 400 Franken kosten, wäre es ein durchschnittliches Mittelklasse-Phone. Zum Preis von 269 Franken aber ist es ein Knaller. Es bietet enorm viel und verlangt nur wenige Kompromisse.

Im Alltag wird man den Unterschied zu einem dreimal so teuren Gerät kaum bemerken – am ehestens in schwierigen Fotosituationen. So ist das Honor 8X typisch für die Smartphone-Mittelklasse des Jahres 2018, die gewaltig aufgeholt hat.

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