Das taugt Samsungs Super-Phone wirklich
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Galaxy Z Flip in der Schweiz:Das taugt Samsungs Super-Phone wirklich

Galaxy Z Flip ab sofort in der Schweiz erhältlich
Das taugt Samsungs Super-Phone wirklich

Drei Tage nach der Weltpremiere ist das neue Falt-Phone von Samsung bereits in der Schweiz erhältlich. BLICK sagt, was das 1500 Franken teure Galaxy Z Flip taugt und kennt Stärken sowie Schwächen.
Publiziert: 14.02.2020 um 09:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2020 um 02:48 Uhr
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Das neue Samsung Galaxy Z Flip ist ab sofort in der Schweiz für 1500 Franken erhältlich.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Das sind die Stärken des Samsung Galaxy Z Flip

Bester Falt-Screen: Die Koreaner bauen den bisher besten Bildschirm, der sich falten lässt. Der 6,7-Zoll-Screen ist nämlich nicht mehr aus Kunststoff wie noch beim ersten Fold, sondern hat eine feine Glasschicht drauf. Das spürt man sofort – die Touchfläche fühlt sich schon fast so an wie der Screen eines normalen Smartphones. Das biegbare Glas dürfte auch dafür sorgen, dass die Oberfläche weniger anfällig für Kratzer ist. Ebenfalls positiv: Das Scharnier ist besser geschützt und bei Helligkeit und Auflösung kann das Z Flip gut mithalten.

Schickes und praktisches Design: Aufgeklappt sieht das neue Falt-Phone wie ein ganz normales Handy aus. Die Ränder rund um das Display sind etwas dicker, dafür ist das Gerät mit 7,2 Millimetern dünner als die meisten Smartphones. Zusammengeklappt ist es zwar etwas über 17 Millimeter dick, das sind etwa gleich viel viel zwei iPhone 11 aufeinander. Ideal ist das Design dort, wo die Dicke weniger wichtig ist als die restlichen Masse. So passt das Z Flip etwa auch in kleine Jeanstaschen oder eine Clutch für den Ausgang.

Volle Ausstattung: Trotz der kompakten Bauweise muss man nur wenig Abstriche machen. Es gibt standardmässig 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Speicher, der ist allerdings nicht erweiterbar. Zwei SIM-Karten (eine davon als eSIM) und drahtloses Laden sind ebenfalls möglich. Der Fingerabdruckscanner liegt zwar nicht unter dem Screen, aber auf der Seite. Das ist etwas weniger elegant, aber eigentlich sehr praktisch.

Flexibles Scharnier: Eine clevere Idee ist, dass man das neue Samsung nicht nur auf- und zuklappen kann, sondern der Screen in fast jedem Winkel hält. So kann man etwa das Phone auf einen Tisch stellen und so ein total stabilisiertes Foto schiessen. Einige Apps sind auch darauf ausgerichtet und splitten den Screen in der Mitte, sobald man das Gerät in einer gefalteten Position nutzt. Man kann etwa oben ein Video schauen, unten die Kommentare lesen.

Selfie mit der besten Kamera: Dank des kleinen Aussenscreens kann man die zwei Sensoren der Hauptkamera für Selfies nutzen und erzielt dadurch natürlich viel bessere Resultate. Wenn der Bildschirm aussen nur ein wenig grösser wäre, dann würde man noch etwas genauer sehen, was man fotografiert.

Zukunftstechnik schon heute: Das faltbare Smartphone ist wirklich faszinierend. Man sieht, was in den nächsten Jahren möglich sein wird. Flexible Screens ohne riesige Kompromisse, haltbar und stabil. Und das zu erschwinglichen Preisen. Das Galaxy Z Flip ist immerhin schon fast 1000 Franken günstiger als das erste Galaxy Fold.

Das sind die Schwächen des neuen Falt-Phones

Falz ist spürbar: Trotz der neuen Glas-Oberfläche spürt man weiterhin dort, wo der Screen gefaltet wird, die Kante. Und da dieser Falz nun quer über den Screen führt, bemerkt man ihn viel öfters. Und zwar bei jedem Scrollen mit dem Finger.

Top-Preis, aber nicht Top-Ausstattung: Für 1500 Franken bekommt man bei Samsung auch das top ausgestattete Galaxy S20 Ultra. Und halt viel mehr Ausstattung fürs Geld: mehr Speicher, den neueren und schnelleren Prozessor, 5G-Mobilfunk, ein Screen mit 120 Hertz Bildwiederholfrequenz, ein deutlich weiter entwickeltes Kamera-System mit doppelt so vielen Sensoren und so weiter.

Starker Lifestyle-Fokus: Die Technik soll beim Galaxy Z Flip nicht im Vordergrund stehen, das wurde schon bei der Keynote deutlich. Auch auf der offiziellen Webseite muss man sich die verschiedenen Daten zusammensuchen. Doch gerade der Fokus aufs Lifestyle-Publikum birgt auch Gefahren. So kann etwa das Kamera-System nicht mit der internen und externen Konkurrenz mithalten. Wer für Instagram möglichst gute Fotos machen will, findet für deutlich weniger Geld bessere Alternativen.

Bauweise erfordert noch Opfer: Der Falt-Mechanismus und der biegbare Bildschirm brauchen Platz. Der fehlt etwa für einen grösseren Akku. Die 3300 mAh dürften zwar für normale Nutzer für einen Tag reichen, aber Poweruser werden Probleme haben. Und auch Samsung selber bietet sogar in der Mittelklasse schon mindestens 4000 mAh. Auch die grösseren und besseren Kamerasensoren hatten keinen Platz.

Aussenscreen zu klein: Wieder hat Samsung beim Aussenscreen kein gutes Händchen. Beim ersten Fold war er zwar recht gross, aber etwas zu schmal, so dass man nicht gut darauf tippen konnte. Beim Galaxy Z Flip ist daran natürlich überhaupt nicht zu denken. Der 1-Zoll-Screen zeigt Uhrzeit, Basisinfos und Benachrichtigungen an. Zudem dient er als Selfie-Bildschirm. Aber für Selfies und Benachrichtigungen ist er einfach zu klein. Da wäre etwas mehr wirklich viel besser gewesen.

Für diese Personen ist das Samsung Galaxy Z Flip ein gutes Phone

Da das Falt-Phone schmaler ist als normale Handys und man es zusammenklappen kann, ist es wohl das handlichste Gerät mit 6,7 Zoll Screen auf dem Markt. Wer also oft mit kleinen Taschen oder Hosen mit kleinen Säcken unterwegs ist, wird am Z Flip Freude haben. Frauenjeans sind so ein Beispiel, wo aktuelle Smartphones teilweise nur zur Hälfte in den Taschen Platz haben.

Was man auch sagen muss: Der Klappmechanismus macht richtig Spass. Und die Erfahrung mit dem ersten Fold zeigt auch, dass man auch nach Wochen daran noch Freude hat. Das befriedigende Zuklappen, wenn man etwas erledigt hat. Einfach toll. Netter Nebeneffekt: Wer zu viel auf den Screen schaut, wird diese Zeit reduzieren können, weil es halt jedes Mal eine bewusste Entscheidung ist, den Bildschirm aufzuklappen. Schade nur, ist der Aussendisplay beim Z Flip nicht etwas grösser. Dann könnte man Benachrichtigungen gut lesen und müsste noch etwas weniger aufklappen.

Der Klapp-Mechanismus, die Freude an dieser neuen Screen-Falt-Technik, das muss im Vordergrund stehen. Alle anderen Features sind zwar durchaus in Ordnung, rechtfertigen aber halt niemals einen Preis von 1500 Franken.

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