HMD Global, das finnische Unternehmen, das die Nokia-Smartphones baut, geht seinen Weg konsequent weiter. Das Produktportfolio wird Schritt für Schritt weiterentwickelt. So auch mit dem neuen Nokia 7.1, das BLICK bereits kurz vor dem offiziellen Launch testen durfte.
Das Handy hat einen 5,8-Zoll-Screen mit einer Auflösung von 2280 mal 1080 Pixel, der angenehm hell und scharf ist. Die Farben leuchten, der Bildschirm ist gar für HDR10 optimiert. Dank 19:9-Format ist das Handy recht hoch, mit knapp 160 Gramm aber angenehm leicht. Sowieso hat man nicht das Gefühl, einen solch grossen Screen in den Händen zu halten.
Nokia kann also auch in der Mittelklasse das aktuelle Design mit randlosem Screen und «Notch» für Selfiecam und Lautsprecher bieten. Unten gibts allerdings ein ziemlich massives Kinn, wo unter anderem das Nokia-Logo platziert ist.
Auch sonst wirkt das 7.1 auf den ersten Blick wie ein Topgerät. Nicht nur wegen des schlanken Gehäuses und des modernen Looks, sondern auch wegen der hochwertigen Verarbeitung und der Rückseite in Glas-Optik. Typisch Nokia ist das unaufgeregte Design, das mit den geschliffenen und leicht glänzenden Kanten einen schönen Hingucker liefert.
Dank puren Androids läuft das Nokia 7.1 ausserordentlich flott
Als Prozessor kommt der Snapdragon 636 mit 3 GB RAM zum Einsatz. Auch das ein typisches Mittelklasse-Feature. Aber Nokia hat den grossen Vorteil, dass die Marke auf Android One setzt. Sprich auf eine pure Android-Version, die speziell für solche Handys konfiguriert wurde, also das Beste aus der verfügbaren Leistung herausholt.
So gibts keine zusätzlichen Skins, Features oder Apps, die das System verlangsamen. Und man bekommt monatliche Updates direkt von Google, ohne dass Nokia noch etwas anpassen muss – was ja bei anderen Herstellern teilweise monatelange Verzögerungen hervorruft.
Einzige Enttäuschung ist der Akku, der wohl unter den Ansprüchen ans Design etwas leiden musste. Während das Nokia 7 Plus mit 6-Zoll-Screen noch eine Batterie mit 3800 mAh eingebaut hatte, sind es beim Nokia 7.1 nur noch 3060 mAh. Die Laufzeit von einem Tag geht zwar noch in Ordnung, aber mehr kann man nicht erwarten.
Immerhin gibts einen USB-Ladeport mit Quick-Charge, sodass man in 30 Minuten den Akku wieder halb laden kann. Übrigens: Nokia baut auch weiterhin einen Kopfhörer-Anschluss in.
Die Kamera ist stark bei Licht, weniger bei Kontrasten
Im Vorserienmodell, das BLICK testen konnte, überzeugte die Dual-Cam mit 12 und 5 Megapixeln, wenn das Licht gut ist. Dann gibts schöne HDR-Bilder mit vielen Details. Auch der Porträt-Modus mit verstellbarer Tiefenschärfe funktioniert gut, wenn die Person schön ausgeleuchtet ist.
Schwierigkeiten hatte die Hauptkamera mit grossen Helligkeitsunterschieden. Dann ist entweder alles etwas dunkel – oder die hellen Bereiche sind total überbelichtet. Vielleicht wird das mit einem Software-Update noch korrigiert.
Auch die 8-Megapixel-Selfiecam hat etwas Mühe, wenn etwa im Hintergrund der Himmel zu sehen ist. Insgesamt werden die Fotos des Zeiss-Systems so, wie man das in der Preisklasse erwarten kann.
Das BLICK-Testfazit: Das Nokia 7.1 ist ein gutes Mittelklasse-Handy, das sich vor allem dank puren Androids von vielen Konkurrenten abhebt. Mit 349 Franken ist das Gerät preiswert, aber keineswegs billig. Das grössere Huawei Mate 20 Lite mit 64 statt nur 32 Speicher kostet beispielsweise nur ein paar Franken mehr. Das Nokia 7.1 ist ab dem 15. Oktober in der Schweiz erhältlich.