Fast alle neuen Smartphone-Modelle schrauben die Experten von iFixit.com jeweils auseinander, dazu auch Tablets, Computer und viele andere Gadgets. Spannend ist das, weil man so sieht, was wirklich darin verbaut wurde – und wie die Hersteller ihre Geräte bauen. Es gibt nämlich deutliche Unterschiede bei der Reparierbarkeit.
Das ist für Käufer vor allem entscheidend, wenn sie ein Gerät länger als die Garantiefrist behalten wollen. Je einfacher es auseinandergeschraubt werden kann, desto eher kann man es bei günstigen Drittanbietern reparieren lassen. Sind hingegen Bauteile fix miteinander verklebt, müssen sie ganz ausgetauscht werden, was oft mehr kostet.
Ein Blick auf die Liste der Smartphones zeigt, dass die meisten Geräte eher schlecht reparierbar sind. Das Note 10 von Samsung erreicht etwa nur 3 von 10 Punkten, etwa weil der Akku verklebt ist oder weil man das Display nur ersetzen kann, wenn man das Gerät ganz auseinanderschraubt oder das halbe Handy austauscht.
Auch das Huawei Mate 20 X 5G erhält nur einen Punkt mehr. Zwar ist hier die Batterie einfach auswechselbar, aber das Glas vorne und hinten verklebt, was schon den Start der Reparatur erschwert.
Auch Apple ist weit entfernt von den maximalen 10 Punkten, erhält aber insgesamt bessere Noten. Das iPhone XR etwa hat einen leicht zugänglichen Akku und der Screen ist einfach austauschbar, aber es werden unübliche, winzige Schrauben verwendet – was immerhin besser ist als Kleber. iFixit bemängelt auch, dass man die Glasrückseite nur tauschen kann, wenn man auch den gesamten Rahmen ersetzt. Trotzdem gibts immerhin 6 von 10 Punkten.
Nur ein Hersteller erreicht die Bestnote
Bislang hat nur ein Hersteller 10 von 10 Punkten erreicht – und das gleich zweimal. Es handelt sich um Fairphone, den Hersteller aus Holland, der nachhaltige und faire Smartphones produzieren lässt.
Schon das Fairphone 2 erreichte Bestnoten bei iFixit. Nun kann auch das neue Fairphone 3 im Reparaturtest überzeugen. Schlüsselkomponenten wie der Akku und das Display sind gemäss Experten entweder ganz ohne Werkzeug oder mit einem Kreuzschlitz-Schraubenzieher erreichbar. Es gibt gar visuelle Hinweise im Gerät drin, das beim Auseinandernehmen hilft. Da das Gerät modular aufgebaut ist, kann man etwa auch die Kamera oder den Lautsprecher ganz einfach auswechseln.
Ersatzteile gibts auf der Webseite von Fairphone – dort findet man auch gleich Reparaturanleitungen. Die Tester konnten sogar die Komponenten innerhalb der Module ganz einfach mit einem Schraubenzieher austauschen. Einziger Nachteil beim Fairphone 3: Einige Teile sind festgelötet, dort braucht es etwas mehr Fachwissen.
Das Fazit von iFixit: «Das Fairphone ist reparierbar wie sonst keines.»