Der Look ist umwerfend. Die Metallrückseite des Elephone A4 Pro schimmert und glänzt im Licht. Mal violett, mal blau oder pink. Und wenn man es in die Hand nimmt, ist man erstaunt. So viel Handy gibts für 140 bis 180 Franken, je nachdem welche Version man sich beim Online-Händler Gearbest.com kauft.
Das Smartphone ist hochwertig verarbeitet. Die Rückseite aus Glas, dazu einen Metallrahmen. Auch die Knöpfe sind aus Metall, und vor allem der runde Powerknopf fühlt sich richtig gut an. Allerdings ist das A4 Pro mit über 200 Gramm recht schwer und dicker als vergleichbare Telefone.
Aber ganz ehrlich, das stört eigentlich gar nicht, so lange sich das Handy eine solche Qualität aufweist. Wie früher bei Sony findet man den sehr schnellen Fingerabdruck-Scanner auf der Seite – wo wegen des dicken Rahmens auch genug Platz ist.
Schon krass: Für den Preis einer Akku-Hülle fürs iPhone bekommt man bei Elephone ein hochwertig verarbeitetes Smartphone. In dem erst noch eine grössere Batterie steckt als im Case.
Display mit Notch – aber nicht darauf angepasst
Auf den ersten Blick macht auch der 5,85-Zoll-Screen einen guten Eindruck. Die Farben leuchten, und er ist erstaunlich hell. Sogar den modernen Notch, also eine Aussparung für die Selfiekamera, ist zu sehen. Auf den zweiten Blick merkt man aber, dass Elephone hier erstmals gespart hat.
So ist die Auflösung mit 1512 auf 720 Pixeln nicht gewaltet. Wer genau hinschaut, erkennt einzelne Pixel. Zudem sind die Ränder rund um das Display und auch der Notch ziemlich gross geraten. Richtig übermächtig ist der Rand unten, hier wird enorm viel Platz verschwendet.
Schade, ist das Betriebssystem nicht richtig auf den Screen mit Notch ausgerichtet. So wird etwa die Uhrzeit immer ganz leicht von der abgerundeten Gehäuseecke angeschnitten. Und die Logos für Benachrichtigungen verschwinden unter der Aussparung für die Selfiecam.
Aber insgesamt kann man zu dem Preis natürlich damit leben. Das gilt auch für den Octa Core Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher. Der hat mit Android 8.1 nicht grosse Mühe, auch wenn man beim schnellen Wechseln zwischen Apps merkt, dass hier ein günstiges Einsteiger-Modell verarbeitet wurde. Laufende Updates darf man nicht erwarten, so sind die Sicherheits-Patches auf dem Stand von August 2018.
Viel Speicher und ausreichend Akku
Gleich 64 GB Speicher hat der chinesische Hersteller eingebaut, das ist mehr als grosszügig. Der Speicher kann erweitert werden, oder man nutzt den Slot für eine zweite SIM-Karte. Der 3000 mAH ist ausreichend, so dass man gut einen Tag das Gerät nutzen kann.
Wenig Begeisterung lösen die Kameras aus. Beide haben immer mal wieder Mühe, schnell und präzis scharf zu stellen. Wenn es klappt, macht die Selfiecam mit 8 Megapixeln akzeptable Bilder, die aber ziemlich matschig sind. Für den Handyscreen reicht das, vergrössern sollte man sie aber nicht.
Einstellmöglichkeiten gibts praktisch keine, auch nicht bei der Hauptkamera mit 16-Megapixeln. Es braucht hier ebenfalls immer mal wieder mehrere Versuche, bis das Foto richtig scharf ist. Bei gutem Licht sind die Bilder einigermassen okay. Insgesamt darf man wohl für den Preis nicht viel mehr erwarten, schliesslich muss der Hersteller ja irgendwo sparen.
Das BLICK-Testfazit: Wie so oft ist es erstaunlich, wie viel Qualität die bei uns noch unbekannten chinesischen Hersteller liefern. Das Elephone A4 Pro punktet vor allem beim Design und bei der Verarbeitungsqualität. Abstriche muss man beim Kamerasystem und der Software machen.