Schon seit dem Sommer hatte DJ Koh, der Chef der Samsung-Mobilsparte, vom faltbaren Handy gesprochen. Und News noch für dieses Jahr angekündigt. Tatsächlich hat der koreanische Hersteller nun an seiner Entwicklerkonferenz in San Francisco (USA) einen ersten Prototypen gezeigt.
Zwar in gedimmtem Licht und mit wenigen Infos und doch hat man einen ersten Eindruck erhalten, wie der Infinity Flex Display die gesamte Branche verändern könnte. Denn das Gerät verwandelte sich auf der Bühne mit nur einer Klappbewegung vom kleinen Tablet mit 7,3-Zoll-Screen in ein kompaktes Smartphone, das gut in der Hosentasche Platz hat.
Was man auch sehen konnte: der grosse Screen ist innen, aussen gibts einen zweiten Bildschirm, um das Gerät in geklapptem Zustand zu bedienen. In der kleinen Version scheint das neue Samsung Handy deutlich kleiner zu sein als alle aktuellen Flaggschiffe, dafür deutlich dicker. Es erinnerte, soweit man etwas erkennen konnte, an das Sony Xperia Z2 Compact.
Auch Android unterstützt faltbare Handys
Der Übergang zwischen den zwei Displays schien noch nicht wirklich flüssig zu sein, der vordere Screen brauchte eine Gedenksekunde, bis er sich einschaltete. Das zeigt auch, dass Samsung leider doch noch etwas von der Massenproduktion weg ist. Irgendwann 2019 soll das erste Seriengerät mit Infinity Flex Display kommen – das kann also gut noch ein Jahr dauern.
In einem parallel zur Weltpremiere veröffentlichten Interview mit der «Washington Post» verriet Samsung-Chef DJ Koh, dass sie seit über drei Jahren daran arbeiten. Der neue Bildschirm besteht aus einem Polymermatrix-Verbundstoff, der mindestens 300'000 Mal gebogen werden kann, ohne Schaden zu nehmen. Bei einer dreijährigen Lebensdauer des Geräts könnte man es also pro Tag über 270 Mal öffnen oder schliessen.
Übrigens: Damit das faltbare Handy auch wirklich sinnvoll genutzt werden kann, baut Samsung eine neue Benutzeroberfläche. Dabei wird von Anfang an mit den Entwicklern und auch mit Google zusammengearbeitet. So dass Android dann auch eine Version für grössere Screens bekommen dürfte. Was Sinn macht, da auch andere Hersteller an ähnlichen Konzepten arbeiten.