Bildschirm: Aufgeklappt ist das Samsung Galaxy Fold 7,3 Zoll gross, das Mate X kann mit 8 Zoll überzeugen. Zusammengeklappt sind die Unterschiede noch deutlicher: Beim Galaxy gibts nur einen zweiten Bildschirm mit 4,6 Zoll. Huawei hat hinten und vorne Screens. Hier sind es 6,6 und 6,39 Zoll. Also grösser als viele heutige normale Smartphones.
Displaykonzept: Samsung setzt wie beschrieben auf zwei Bildschirme. Der grosse Screen liegt zusammengeklappt innen – und ist somit gut geschützt. Übrigens: Für die Kameras musste Samsung wenig elegant vom grossen Display noch einen «Notch» abzwacken. Das Huawei Mate X klappt man gegen hinten, der grosse Screen ohne störende Unterbrechung wird gegen hinten geklappt und liegt somit aussen. Die Kameras sind in einem kleinen Wulst untergebracht, an dem man das Smartphone auch gut halten kann. Allerdings lässt es sich so im Grossformat nicht eben auf den Tisch legen.
Erscheinungsdatum: Hier hat Samsung die Nase vorn. Sie haben es nicht nur vier Tage vor Huawei angekündigt, es kommt auch bereits Anfang Mai auf den Markt. Huawei hat noch kein konkretes Datum genannt, es dürfte wohl Sommer werden.
Das Huawei Mate X hat das bessere Kamerakonzept
Preis: Umgerechnet liegt das Samsung bei rund 2200 Franken und ist damit zwar sehr teuer, aber noch günstiger als das Huawei, das in der Schweiz 2490 Franken kostet.
Kameras: Auch hier gibts grosse Unterschiede zwischen den Herstellern. Das Mate X hat wegen seiner Bauweise ein einfacheres System, nämlich einfach eine Dreifach-Kamera ähnlich im Mate 20 Pro. Die kann man ganz normal nutzen, aber natürlich auch für Selfies. Man sieht sich ja im geklappten Display selber. So sind Selfies in so guter Qualität wie nie zuvor möglich. Samsung dagegen baut gleich sechs Kameras ein. Eine Dreifach-Linse wie im Galaxy S10 als Hauptkamera. Und dann eine Doppel-Selfiecam wie im S10 Plus, wenn man sich im aufgeklappten Modus fotografiert. Zugeklappt gibts beim kleinen Display eine Linse – wohl primär für Videotelefonie gedacht.
Akku: Samsung hat gleich zwei Akkus integriert mit insgesamt 4350 mAh. Huawei setzt auf nur eine Batterie, die ist mit 4500 mAh aber grösser. Bei der Laufzeit wird es wohl sehr darauf ankommen, wie oft man nur den kleinen Screen braucht. Hier hat Samsung mit dem sparsamen 4,6-Zoll-Bildschirm sicher einen Vorteil.
Das Samsung Galaxy Fold ist dicker, aber günstiger
Technische Ausstattung: Beide Geräte haben den jeweils besten Prozessor aus dem eigenen Haus eingebaut. Dabei dürfte der Exynos von Samsung die Nase vorne haben, vor allem beim Bildprozessor. Das Fold kann 8K Videos und 4K mit bis zu 150 Bildern pro Sekunde verarbeiten. Das Mate «nur» 4K mit 30 Bildern. Grundsätzlich sind die zwei Geräte sehr ähnlich, beide haben etwa 5G-Mobilfunk und 512 GB Speicher.
Software: Bei beiden Smartphones ist dies das grösste Fragezeichen. Wie gut können sich das Betriebssystem und die Apps auf die verschiedenen Screen-Formate anpassen? Eine Antwort darauf haben die Hersteller noch nicht geliefert. Anfangs dürfte nur eine Hand voll Apps die Möglichkeiten der neuen Technik ganz ausnützen. Immerhin: Samsung hat angekündigt, dass man bis zu drei Anwendungen auf dem grossen Display gleichzeitig nützen kann. Bei Huawei sind es immerhin zwei Apps.
Masse und Gewicht: Das Huawei Mate X ist zusammengefaltet nur elf Millimeter dick. Das ist gar nicht mal so viel mehr als bei herkömmlichen Smartphones. Aufgeklappt sind es nur 5,4 Millimeter, das ist unglaublich dünn. Samsung hat keine Daten bekanntgegeben. Rein optisch ist es aber deutlich dicker und klobiger. Bezüglich Gewicht hat noch keiner der Hersteller etwas verlauten lassen.
Fazit: Ganz klar, optisch und von der Bedienung her ist das Huawei Mate X das elegantere Gerät. Es wirkt durchdachter, vor allem, weil es sich auch zusammengeklappt vollwertig nutzen lässt. Dafür kann Samsung beim Preis und bei einigen technischen Details punkten. Die alles entscheidende Frage wird aber sein, wie gut die Anwendungen die Stärken der Geräte zur Geltung bringen können. Das wird sich erst im detaillierten Test zeigen.