In den USA loben die Tester Google-Phones regelmässig in höchsten Tönen – und bei vielen Gadget-Fans sind die Pixel die jeweils besten Android-Geräte des Jahres. Auch das neue Pixel 3a startet bei uns mit grossen Vorschusslorbeeren.
Das Problem für Schweizer Fans. Das neuste Pixel ist wie die Vorgänger nicht offiziell bei uns erhältlich. Natürlich gibts Importeure, welche das Gerät im Ausland besorgen. Das kann man aber auch selber machen, etwa über den Einkaufsdienst MeinEinkauf.ch, der eine Lieferadresse in Deutschland hat.
Man zahlt den normalen Preis wie deutsche Kunden, also 399 Euro fürs Pixel 3a. Plus 14.90 Franken für die Verzollung und die Weiterleitung des Paketes. Dafür kann man auch von den offiziellen Aktionen profitieren, so gibts bei Saturn etwa gleich noch einen Google Home Mini gratis dazu.
Ein Preis von 400 bis 450 Franken ist halb so viel, wie Pixel-Handys bisher bei Google gekostet haben. Was es dafür wirklich gibt, muss der Alltagstest zeigen.
Das Google Pixel 3a hat die beste Kamera in der Mittelklasse
Die grösste Stärke des neuen Google Smartphones ist das Kamerasystem, das mehr oder weniger integral aus der Topversion übernommen wurde. Die Linse an sich gibts auch in vielen anderen Modellen, nämlich ein 12-Megapixel-Sensor von Sony. Aber niemand holt mit der Software so viel heraus wie Google.
Bilder mit der Automatik sind scharf, kontrastreich und zeigen natürliche Farben. Manchmal tendiert das Pixel 3a etwas stark ins Gelbliche, aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt. Herausragend auch, wie gut die Software mit Situationen zurechtkommt, in denen die Helligkeitsunterschiede gross sind. Etwa ein heller Himmel, dazu ein Sujet im Schatten. Das wird perfekt ausgeglichen, ohne künstlich zu wirken.
Das gilt alles übrigens auch für die Selfie-Kamera mit 8 Megapixeln. Die schiesst auch gefällige Porträts mit unscharfem Hintergrund, mit der Hauptkamera werden diese noch etwas genauer. Andere Hersteller haben mit zwei Linsen grösste Mühe, ein ähnlich gutes Resultat zu erzielen wie Google rein mit der Software.
Nicht zu vergessen der Nachtmodus, der ähnlich gut ist wie jener von Huawei und auch bei Dunkelheit noch erstaunlich gute Fotos schiesst, auf denen man mehr sieht als von Auge.
Design und Ausstattung sind leider nur Mittelklasse
Nicht viel erwarten darf man vom Design. Das 5,6-Zoll-Gerät hat zwar einen hochaufgelösten Oled-Screen wie die Topgeräte, der kommt aber nicht wirklich zur Geltung. Zu dick sind die Ränder, vor allem unten und oben. Ein richtig langweiliges Gerät ohne optisches Highlight. Und auch haptisch ist das Pixel nicht überragend: Die Rückseite besteht aus Plastik, der zwar hochwertig ist, aber sich eben doch billiger als Glas oder Metall anfühlt.
Die deutlichsten Abstriche zum grossen Bruder Pixel 3 muss man beim 3a beim Prozessor machen. Statt eines Snapdragon 845 kommt ein Snapdragon 670 zum Einsatz. Immerhin auch mit 4 GB Arbeitsspeicher. Dank purem Android läuft das Google-Phone aber trotzdem recht flüssig.
Schade ist auch, lassen sich die 64 GB Speicher wie beim teuren Modell nicht erweitern – es gibt auch keine grössere Variante im Angebot. Das ist doppelt schade, weil man nicht wie beim Pixel 3 unbegrenzten Google-Fotospeicher erhält, jedenfalls nicht in voller Auflösung.
Der Akku dagegen ist sogar geringfügig grösser. Die 3000 mAh tönen nicht nach viel, aber dank des Systems, das sparsam mit den Ressourcen umgeht, reicht das gut für mehr als einen Tag.
Fazit: Preislich attraktiv, solides Gesamtpaket, überragende Kamera
Wer kein spektakuläres Smartphone sucht, sondern Prioritäten bei Betriebssystem und Kamera setzt, der sollte sich das Google Pixel 3 genauer anschauen. Zwar muss man auf Dinge wie Dual-SIM oder drahtloses Laden verzichten, bekommt aber ein gutes Gesamtpaket, das in drei Bereichen gar mit der Topklasse mithalten kann.
Die Kamera ist in diesem Preisbereich einzigartig und gehört zu den besten Fotosystemen, die momentan erhältlich sind. Dazu kommt das pure Android 9 Pie mit drei Jahren Update- und Upgrade-Garantie und der hochwertige Oled-Screen.