Das müssen Sie über 5G wissen
Grenzwert für Handystrahlung soll steigen

Die Swisscom will bereits Ende Jahr mit 5G starten. Und auch am Mobile World Congress in Barcelona ist das ultraschnelle Handynetz ein Hauptthema. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Mobilfunk.
Publiziert: 22.02.2018 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:01 Uhr
Will man die Schweizer Städte mit 5G aufrüsten, müssen die Grenzwerte für Handystrahlung steigen (Symbolbild).
Foto: Blick Grafik
Lorenz Keller

Was ist 5G?

Mit 5G bezeichnet man den neuen Mobilfunkstandard, der schnellere Datenverbindungen und grössere Kapazitäten bietet. Heute nutzen moderne Smartphones 4G, auch LTE (Long Term Evolution) genannt. 

Wie viel schneller ist 5G im Vergleich zu heute?

Während heute mit 4G im Normalbetrieb bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden, wird man mit 5G eine Downloadgeschwindigkeit von 10'000 Megabit erreichen, also 10 Gigabit oder 1,25 Gigabyte pro Sekunde. Das Herunterladen eines Spielfilms in 4K, das heute ein paar Minuten dauert, geht dann nur noch ein paar Sekunden. Damit hat 5G auch das Potenzial, den Internetanschluss über Kabel oder Telefonleitung teilweise zu ersetzen.

Muss ich mir nun ein neues Handy kaufen?

Nein. Einerseits weil 3G und 4G noch Jahre weiterbetrieben werden. Andererseits werden wohl erst 2019 erste Massenhersteller Smartphones mit 5G-Empfang auf den Markt bringen. Vorerst gibts dieses Jahr USB-Sticks und Router für Laptops, die 5G empfangen können. Die Swisscom will zwar Ende 2018 in einigen Städten punktuell 5G einführen, aber eine breite Abdeckung wird erst für 2020 erwartet. Auch Salt und Sunrise rechnen mit diesem Zeithorizont.

Warum brauchts 5G überhaupt?

Die schnelleren Verbindungen sind nur ein Argument für 5G. Zusätzlich bietet die neue Technik auch eine bis 1000-fach höhere Kapazität. Sprich: Es haben mehr Leute gleichzeitig eine stabile Verbindung. Und das bei 90 Prozent geringerem Stromverbrauch.

Das ist vor allem wichtig, da Experten davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren weltweit Milliarden von Geräten und Diensten ans Mobilfunknetz angeschlossen werden. Es entsteht das sogenannte Internet der Dinge. So brauchen beispielsweise selbstfahrende Autos, Telemedizin oder auch intelligent gesteuerte Anlagen und Gebäude Anschluss ans Datennetz. Ländliche Gebiete können zudem einfacher und günstiger mit schnellem Internet erschlossen werden.

Benötigt 5G neue Handyantennen?

Bei den heutigen gesetzlichen Grundlagen können 90 Prozent des städtischen Gebiets nicht auf 5G umgerüstet werden. Darum fordern Swisscom, Sunrise und Salt unisono eine Lockerung der Anlagegrenzwerte, die heute in der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung festgesetzt sind. Die Telekomanbieter betonen, dass ohne Erhöhung der Grenzwerte neue Antennenstandorte im grossen Stil notwendig wären. Das dürfte sicher noch zu reden geben.

5G ist auch am Mobile World Congress in Barcelona ein Hauptthema. BLICK berichtet ab Samstagabend, 24. Februar, mit einem Live-Ticker über alle News der weltgrössten Handymesse.

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