Schon das normale Huawei Mate 20 Pro ist mit seinem 6,39-Zoll-Bildschirm ein ziemlicher Brummer. Doch neben dem Mate 20 X sieht das Flaggschiff wie ein Zwerg aus. Denn das grösste Huawei hat gleich einen 7,2-Zoll-Screen und ist damit fast so gross wie das neue Falt-Phone, das der chinesische Hersteller im Sommer auf den Markt bringt. Das hat aufgeklappt einen fast quadratischen Bildschirm mit 8-Zoll-Display.
Doch wer momentan möglichst viel Bild bei einem Handy haben will, kommt am Riesen-Huawei nicht vorbei. Im Store von Digitec etwa findet man genau ein Handy mit mehr als 7 Zoll Bildschirmdiagonale – und das ist das Mate 20 X.
Offiziell ist das Riesen-Phone bei uns übrigens gar nicht erhältlich. Es wird vor allem im asiatischen Raum verkauft, wo solche grossen Geräte gefragt sind. Aber Digitec hat gemerkt, dass es auch bei uns durchaus ein Interesse gibt, und bietet das Phone derzeit für 899 Franken an.
Dünner, aber schwerer Riesen-Screen mit grossem Akku
Was kriegt man nun fürs Geld? Zuerst einmal eben einen riesigen Screen. 7,2 Zoll misst der, das Gerät ist damit über 17 Zentimeter lang und 8,5 Zentimeter breit. Also im Vergleich zu kleineren Modellen in allen Dimensionen gewachsen. Ausser bei der Dicke: Mit 8,15 Millimetern ist das Mate 20 X dünner als viele andere Top-Smartphones, auch als das Mate 20 Pro beispielsweise.
Und dies, obwohl das X einen riesigen 5000 mAh Akku eingebaut hat. So hält es problemlos einen Tag, man hat gar zwei Tage Laufzeit im Normalfall – das ist ziemlich cool. Dass das Handy dadurch mit 232 Gramm recht schwer ist, nimmt man in Kauf. Auch die etwas geringere Displayauflösung mit 2244 auf 1080 Pixel und 346 ppi geht in Ordnung. Der Oled-Screen ist trotzdem scharf und hochauflösend – braucht aber so natürlich weniger Batterie.
Allerdings darf man nicht die Illusion haben, dass man das Smartphone so noch mit einer Hand bedienen könne. Schon mit dem Daumen einer durchschnittlichen Männerhand hat man keine Chance, einmal quer übers Handy zu touchen. Auch tippen geht eigentlich nur mit zwei Händen, nur schon deshalb, weil einhändig immer die Gefahr droht, dass einem das Gerät entgleitet. In der Hosentasche findet das Riesenteil auch kaum mehr Platz – und wenn, dann hinterlässt es deutlich sichtbare Beulen.
Das Design ist schick, aber es fehlen Features
Übrigens: Der Bildschirm sieht mit dem kleinen «Notch» in Form eines Wassertropfens viel schicker aus als jener des Topmodells Mate 20 Pro, das einen dominanten schwarzen Balken im Screen hat. Dafür muss man beim Riesen-Screen auf die sichere Gesichtserkennung mit Sensorunterstützung verzichten.
Sonst ist die Ausstattung erfreulicherweise gleichwertig mit dem eigentlichen Flaggschiff. Etwa der Top-Prozessor Kirin 980 mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher. Diesen kann man mit den speziellen Nano-Karten von Huawei auch erweitern.
Ebenfalls gleich und darum hochwertig ist die Dreifachkamera mit Zoom und Weitwinkel, die zu den besten Systemen gehört, die momentan erhältlich sind. Und es gibt sogar ein Feature, welches das Mate 20 Pro nicht hat, nämlich einen Kopfhöreranschluss.
In gewissen Bereichen muss man aber auch Abstriche machen. So ist das Mate 20 X nur spritzwasserfest und nicht so richtig wasserdicht. Und es gibt keine Möglichkeit, das Gerät drahtlos zu laden. Auch der Fingerabdruck-Scanner ist nicht wie beim Mate 20 Pro unter dem Displayglas zu finden, sondern ganz konventionell hinten auf der Rückseite. Das wäre nicht so schlimm, wäre der Scanner nicht viel zu hoch und damit schwer erreichbar positioniert.
Das BLICK-Testfazit: Das wichtigste und einzige Argument für den Kauf des Mate 20 X ist der Riesen-Screen. Der ist wirklich toll, etwa um Videos zu schauen oder zu gamen. Sonst erreicht das grosse Phone nicht ganz das Niveau des Mate 20 Pro. Natürlich ist das X trotzdem ein tolles Gerät mit gutem Verhältnis von Preis und Leistung und ausserordentlich guter Akkulaufzeit. Doch da das Mate 20 Pro im Handel momentan gar 50 Franken günstiger ist, bleibt als Vorteil am Schluss wirklich nur noch die Bildschirm-Grösse.