Zwei ganz unterschiedliche Modelle will Samsung am 11. Februar an einer grossen Keynote in London präsentieren. Die Infos zum Flaggschiff Galaxy S20 sind ja bereits durchgesickert. Nun hat Winfuture.de auch noch alle Bilder und Angaben zur zweiten grossen Neuheit veröffentlicht.
Denn neben der normalen Smartphone-Reihe bringen die Koreaner ein zweites Falt-Phone, das Galaxy Z Flip. Das Konzept ist dabei gegenüber dem Galaxy Fold ganz anders. Man faltet das Gerät nicht auf und hat einen fast doppelt so grossen Bildschirm wie üblich zur Verfügung.
Beim Galaxy Z Flip hat man ein normales 6,7-Zoll-Gerät in der Hand – und kann es in der Mitte zusammenklappen. Das Display soll dabei deutlich besser sein als beim ersten Falt-Gerät. Der Amoled-Screen hat eine gute Auflösung von 2626 auf 1080 Pixel und wird durch eine Abdeckung aus «Ultra Thin Glass» geschützt. Mit einem Seitenverhältnis von 22:9 ist das Flip aber etwas langgezogener als die meisten Smartphones.
Erstmals gelingt es also Samsung, Glas oder zumindest ein glasähnliches Produkt in einem Massenprodukt zu falten. Das Display sollte damit stabiler sein und sich nicht so einfach verkratzen lassen wie der Kunststoff-Bildschirm beim ersten Fold.
Trotz Falt-Screen dünner als ein iPhone
Krass ist, wie es Samsung gelungen ist, trotz Falt-Technik das Galaxy Z Flip ultradünn zu bauen. Aufgeklappt ist es maximal 7,2 Millimeter dick. Beim ähnlich grossen iPhone sind es 8,1 Millimeter. Auch beim Gewicht liegt das Samsung-Falt-Phone mit 183 Gramm gut im Rennen. Das ist so üblich bei einer 6,7 Zoll Grösse.
Zusammengeklappt ist das Flip statt 16,8 Zentimeter nur noch halb so lang und passt gut in jede Tasche. Die Dicke von maximal 1,7 Zentimeter sollte auch verkraftbar sein.
Allerdings zeigen die Daten auch, dass das Gerät weder offen noch geklappt überall gleich dick ist. Und dass es zusammengeklappt wohl auch wieder wie beim ersten Fold zwischen den zwei Teilen einen Spalt gegeben wird. Das ist schon beim ersten Fold ein Schwachpunkt.
Der Akku des Galaxy Z Flip hat nur 3300 mAh
Aussen gibts übrigens einen zweiten Bildschirm mit etwas über einem Zoll Durchmesser. Der ist zur Anzeige von Uhrzeit, Benachrichtigungen und anderen Infos gedacht.
Beim Durchblick der durchgesickerten Daten merkt man aber auch schnell, welchen Preis die Kunden für die Technik wohl bezahlen müssen. So gibts nur eine 3300 mAh grosse Batterie. Das ist weit unter den Werten aktueller Smartphones, auch aus der Mittelklasse.
Aus Platz- und Stromspargründen scheint es auch keine 5G-Option zu geben. Zudem ist der verbaute Snapdragon 855+ Prozessor nur das Topmodell vom Herbst. Das Galaxy S20 wird schnellere und bessere Chips erhalten. Immerhin gibts mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher sonst genug Leistung, auch wenn der Speicher nicht erweiterbar ist.
Abstriche gegenüber iPhone und den Samsung eigenen Topmodellen muss man auch bei den Kameras machen. In der Hauptkamera sind nur zwei 12-Megapixel-Sensoren eingebaut, für normale Aufnahmen und Bilder im Weitwinkel-Modus. Die Selfiecam misst 10 Megapixel und enttäuscht mit einer f/2.4-Blende. Da wird man bei schlechtem Licht Schwierigkeiten haben.
Die Kompromisse bei der Kamera sind besonders schmerzhaft, weil das Galaxy Z Flip als «Influencer Ready» vermarktet werden soll und dafür auch bei der Software einige Anpassungen gemacht wurden. Allerdings sind gerade für Instagram und Co. gute Kameras ein Muss.
Immerhin: Beim Preis gibts keine allzu bösen Überraschungen. Er dürfte bei rund 1500 Franken liegen. Das ist immerhin rund 1000 Franken weniger als beim ersten Fold und ziemlich genau gleich viel wie ein iPhone 11 Pro Max mit 256 GB Speicheroption.