Alternative zu den grossen Brands
Das kann das neue Fairphone

Bislang lag beim Fairphone der Fokus auf der fairen Herstellung. Die dritte Generation soll nun technisch mit der Konkurrenz mithalten können. Und so zur echten Alternative bei den Android-Smartphones werden.
Publiziert: 27.08.2019 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2019 um 17:27 Uhr
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Das neue Fairphone 3 kostet bei Digitec 519 Franken.
Foto: Zvg
Lorenz Keller

Zum ersten Mal versteckt der Hersteller aus Holland die technischen Spezifikationen des neuen Fairphone 3 nicht irgendwo im Pressetext, sondern rückt sie ganz an den Anfang. Das neue Smartphone erhält einen 5,7-Zoll-Screen, einen 3000 mAh Akku, den man wechseln kann, den Snapdragon 632 Prozessor mit 4 GB Arbeitsspeicher, einen erweiterbaren 64-GB-Speicher sowie ein modernes Kamerasystem mit 12 Megapixel.

Mit Dual-Sim, Fingerabdruckscanner und Android-9-Betriebssystem sind die Spezifikationen des neuen Smartphones zwar noch immer nicht wirklich beeindruckend, aber eben auch nicht so, dass sie an der Technik interessierte Käufer gleich abschrecken. So wurde etwa speziell auf eine gute Kameraqualität geachtet, weil das heute von den Nutzern einfach erwartet wird.

Das Ziel des Herstellers ist aber weiterhin, ein Mobiltelefon anzubieten, das möglichst fair und nachhaltig ist. Mit den Fortschritten bei der Technik soll das Fairphone aber in jeder Hinsicht eine Alternative zu den gängigen Modellen der grossen Hersteller werden. Auch wenn man weiterhin Kompromisse eingehen muss. So ist das Design etwa auf Robustheit und Langlebigkeit ausgerichtet und nicht auf Eleganz.

So fair ist das Fairphone wirklich

Doch wie fair ist das Fairphone wirklich? Darüber gibts immer wieder Diskussionen, etwa in Foren oder Social-Media-Diskussionen. Bis zu einem gewissen Grad muss man dem Hersteller vertrauen. Der macht es einem hier relativ einfach, Transparenz wird grossgeschrieben. Auf der Webseite von Fairphone kann man genau nachlesen, in welchen Bereichen, welche Fortschritte gemacht wurden, aber auch, wo noch keine Lösungen gefunden wurden.

Man merkt schnell, dass es gar nicht so einfach ist, ein faires Smartphone herzustellen. Es gibt unzählige Baustellen: Etwa bei den Rohstoffen oder bei den Arbeitsbedingungen. Und auch Fairphone ist auf Zulieferer und die Fabrikation in China angewiesen. Schliesslich soll das Telefon auch einigermassen bezahlbar bleiben.

Schritt für Schritt nähert sich die Marke aus Holland dem Idealzustand. Das Fairphone 3 ist in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz aktuell das Mass aller Dinge. In der Endfertigung in China etwa wird ein Bonus für die Arbeiter ausbezahlt, um die Löhne auf ein existenzsicherndes Niveau zu heben. Dazu wird in Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter investiert.

Neu gibts Fairtrade-Gold, Kobalt kommt bald

Bei den Rohstoffen setzt Fairphone auf verantwortungsvoll und konfliktfrei gehandeltes Zinn und Wolfram, recyceltes Kupfer und Kunststoff sowie Fairtrade-Gold. Als nächstes werden bessere Bezugsquellen für Kobalt in die Lieferkette integriert.

Aber auch der Nutzer selber soll sein Gerät nachhaltiger nutzen können – und vor allem möglichst lange. So kann man etwa auch beim Fairphone 3 den Akku ohne viel Aufwand selber wechseln. Auch sonst ist das Gerät modular aufgebaut. Ein Kamera-Modul etwa kann man nachkaufen und selber einbauen. Der Hersteller verspricht sich so eine Reduktion der CO2-Emissionen von 30 Prozent.

Das neue Modell kann man ab dem 3. September kaufen, in der Schweiz etwa bei Digitec. Der Preis beträgt 519 Franken.

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