Project Digits an CES enthüllt
Nvidia schrumpft KI-Supercomputer auf Taschengrösse

Ein Mini-Computer, der die Macht von Rechenzentren auf den Schreibtisch bringt. Dazu Roboter, die wie Menschen denken. Nvidia-Chef Jensen Huang zeigt in Las Vegas, wie seine Firma die Welt umkrempeln will.
Publiziert: 07.01.2025 um 17:26 Uhr
|
Aktualisiert: 07.01.2025 um 17:36 Uhr
1/8
Project Digits: Nvidia-CEO Jensen Huang stellt den Mini-Supercomputer für den Schreibtisch vor.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Nvidia stellt Project Digits vor: Mini-Supercomputer für KI auf dem Schreibtisch
  • Neue Plattform Kosmos generiert virtuelle Welten für KI-Roboter-Training
  • RTX 5070 bietet Leistung der RTX 4090 für «nur» 549 Dollar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
nnnnnnn.jpg
Tobias BolzernRedaktor Digital

Nvidia bringt die KI auf den Schreibtisch: Project Digits – so heisst ein neuer Mini-Supercomputer, den der Konzern am Montagabend (Lokalzeit) auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt hat. Die goldene Box kommt im Mai auf den Markt.

Das Herzstück ist der bisher geheime GB10-Grace-Blackwell-Superchip. Der Chip kann grosse KI-Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern lokal betreiben. Die Parameter sind quasi die Bausteine, aus denen KI-Modelle lernen – je mehr davon, desto leistungsfähiger ist das Modell. Solch grosse Modelle lokal zu betreiben, war bisher nur mit deutlich grösseren Systemen möglich. Der Preis für die goldene Box liegt bei 3000 Dollar, das Design erinnert an Apples Mac Mini.

Die Box ermöglicht schnelle Datenverarbeitung, weit mehr, als die meisten Laptops heute bieten. Für anspruchsvollere Anwendungen lassen sich auch zwei Systeme verbinden, um noch grössere Modelle anzutreiben. Etwa das KI-Modell Llama 3.1 von Meta mit 405 Milliarden Parametern. «Jeder Schreibtisch kann jetzt zu einem KI-Kraftwerk werden», sagt Huang während der Präsentation.

KI: Der Nächste Schritt

Neben Project Digits stellte Nvidia eine Vision für physische KI vor. KI, die nicht nur auf einem Bildschirm existiert, sondern auch in der realen Welt agieren kann – wie etwa Roboter. Mit dem Projekt Kosmos präsentierte man eine Plattform, die virtuelle Welten generiert. Diese Simulationen kann die KI nutzen, um Dinge wie Schwerkraft, Trägheit oder Reibung zu verstehen. Kosmos basiert auf 20 Millionen Stunden Videomaterial und soll die Grundlage für humanoide Roboter bilden. 

«Wir stehen kurz vor einem ChatGPT-Moment für Roboter», so Huang. Humanoide Maschinen sollen bald intuitiv handeln und sich in unserer Welt zurechtfinden, ohne eine spezialisierte Umgebung zu benötigen. Huang nennt dies «eine der grössten technologischen Entwicklungen unserer Zeit».

Neue Grafikkarte für Gamer

Bei der knapp 1,5 Stunden langen Präsentation waren auch die neuen Blackwell-Chips für Rechenzentren ein Thema. Diese könnten mit einer Bandbreite von 1,2 Petabyte pro Sekunde theoretisch den gesamten globalen Internetdatenverkehr verarbeiten, der innerhalb einer Sekunde übertragen wird. «Ein Meilenstein der Rechenleistung», so Huang.

Dazu ergänzte er die Ankündigung der RTX 50-Serie, die KI-unterstützte Render-Technologien wie DLSS weiterentwickeln soll – eine Technologie, die Bilder in Videospielen realistischer und flüssiger darstellt. Bemerkenswert: Die Leistung der bisherigen RTX 4090 (1599 Dollar) gibt es jetzt im Modell RTX 5070 für «nur» 549 Dollar.

Inszenierung mit Stil

Nvidias Auftritt auf der CES war nicht nur technologisch vollgepackt, sondern auch optisch. Jensen Huang betrat die Bühne in seiner typischen Lederjacke – diesmal in einer Variante, die an Alligatorenleder erinnerte. Seine Jacketts sind längst zu einem Markenzeichen geworden und unterstreichen seinen Status als «Rockstar» der Tech-Branche.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?