Was sind die Stärken des iPad Pro?
Die Kombination von zwei Konzepten überzeugt. Einerseits ist die 9,7-Zoll-Variante die traditionelle iPad-Grösse. Nicht zu gross, nicht zu schwer. Ideal, um das Gerät überall dabeizuhaben, egal ob auf Geschäftsreise, in die Ferien oder nur auf dem Sofa.
Das iPad Pro glänzt dabei mit einem hochauflösenden Display (2048 × 1536) und dem neusten Prozessor. Herausragend ist die 12-Megapixel-Kamera, die man aus dem iPhone 6s kennt. So gute Fotos hat noch nie ein Tablet gemacht.
Vom grossen Bruder, dem iPad Pro mit dem 12,9-Zoll-Bildschirm, kommen die vier Lautsprecher. Tatsächlich tönt der Sound bei Filmen aus jeder Ecke etwa richtig gut. Und auch das Keyboard ist ein Gewinn.
Versionen mit Bluetooth-Koppelung hat es zwar bislang schon gegeben, doch beim neuen Pro verbindet man die Tastatur direkt über einen Connector an der Seite. Das Keyboard braucht so keine eigene Batterie und ist sofort direkt verbunden. Wer einen Eingabestift braucht, kann den vom grossen Pro ebenfalls nutzen.
Was sind die Schwächen des iPad Pro?
Unverständlich ist, warum Apple das iPad nicht mit einer QWERTZ-Tastatur auf den Markt bringt, sondern nur in der amerikanischen Variante. Das ist nicht nur lästig, weil Y und Z vertauscht sind, sondern weil man sich weniger benutzte Sonderzeichen mühsam zusammensuchen muss.
Fürs grosse Pro gibts bereits eine Alternative des Schweizer Herstellers Logitech, die zum gleichen Preis sogar noch Hintergrundbeleuchtung bietet. Fürs Pro 9,7 dürfte auch eine Variante folgen. Auch Apple soll an einer QWERTZ-Tastatur arbeiten. Wann die kommt, ist aber noch unklar.
Sonst steht einem schnellen Kauf vor allem der Preis im Weg. 689 Franken sind es mindestens, Tastatur und Stift kosten immer extra. Wer nur ein wenig surfen möchte, fährt mit dem iPad Air 2 für 449 Franken besser. Auch das iPad Mini 2 ab 289 Franken reicht eigentlich für den Hausgebrauch locker. Ähnlich gute Android-Tablets gibts für noch weniger Geld.
Welches iPad Pro soll ich mir kaufen?
Für ein Tablet ist die 12,9-Zoll-Version absurd gross. Mit rund einem Kilo Gewicht wiegt es soviel wie ein (leichtes) Notebook. Das kann man sich aus Prestige-Gründen gönnen. Wirklich Sinn macht es nur, wenn man das grössere Display nutzt. Etwa, um darauf mit dem Pencil zu zeichnen. Oder um Präsentationen direkt darauf zu zeigen.
Auch die Tastatur, die so breit ist wie bei einem normalen Computer, kann ein Argument fürs grössere iPad Pro sein. Alles andere spricht aber für den kleinen Bruder: Portabilität, Tablet-Feeling, Gewicht, Preis, Alltagsnutzung und auch die deutlich verbesserte Kamera.
Was taugt der Pencil?
Darüber gehen die Meinungen weit auseinander, wie wir beim Test des XXL-Tablets festgestellt haben. Viele Profis können mit dem Stift nicht viel anfangen, andere finden es genial, dass man auch unterwegs zeichnen kann. Insgesamt ist der Stift für die Bedienung nicht notwendig, noch nicht einmal praktisch. Vor allem da man ihn nicht sinnvoll am iPad befestigen kann und er so viel zu leicht verloren geht. Ob Grafiker und Designer darauf einsteigen, kommt auf ihre Vorlieben an.
Was kostet das iPad Pro 9,7?
Der Preis für das iPad Pro 9,7 Zoll startet bei 689 Franken. Dafür bekommt man die Version mit 32 GB Speicher. 128 GB kosten 869 Franken, 256 GB 1049 Franken. Will man neben WiFi auch einen SIM-Karten-Slot fürs Surfen übers Mobilfunknetz, sind es jeweils 150 Franken mehr.
Extra kostet die Tastatur, nämlich 159 Franken. Der Stift schlägt nochmals mit 109 Franken zu Buche. Die Topvariante mit Tastatur kostet so rund 1200 Franken. Gleich viel wie ein iPad Air mit 256 GB in der 11-Zoll-Variante. Der Preis für die Variante mit 13 Zoll grossem Bildschirm beträgt rund 1300 Franken, da kriegt man beim iPad genau noch den Stift zusätzlich.
Wie schneidet das iPad Pro im Vergleich zum Microsoft Surface ab?
Zum Durchbruch gebracht hat die Mix-Kategorie zwischen Laptop und Tablet ja eigentlich Microsoft. Auch den Stift und seine Funktionen kennt man vom Surface her, das es inzwischen bereits als Pro 4 Variante gibt.
Mit dem kleinen iPad Pro vergleichbar ist das Surface 3. Das Microsoft-Tablet tendiert insgesamt mehr in Richtung Notebook als das iPad, was Vor- und Nachteile hat. Es ist etwas weniger mobil, weil wuchtiger und schwerer.
Dafür ist ein vollwertiges Windows 10 installiert. Man kann also ganz normal Programme und Anwendungen installieren und ist nicht auf das App-Angebot limiert. Auch kann man via USB Dateien verschieben oder Peripherie-Geräte anhängen, wie man das vom PC her gewohnt ist.
Das iPad startet schneller auf und ist mobiler, das Surface ersetzt dafür mehr oder weniger alle Laptop-Anwendungen. Insgesamt ist es sicher eine Frage des Einsatzgebietes und des Geschmacks, ob iPad oder Surface besser gefallen. Oder eine Frage des Preises: Das nicht mehr ganz taufrische Surface gibts nämlich bereits ab 549 Franken. Mit doppelt so viel Speicher wie beim iPad (64 statt 32 GB) - Stift und Tastatur muss man auch bei Microsoft extra berappen.