Chuwi Surbook im Test
Chinesen kopieren Microsoft – und das richtig gut

Das Konzept des Chuwi Surbook ist eng ans Microsoft Surface angelehnt. Doch der Chinese ist viel mehr als eine Kopie.
Publiziert: 15.11.2017 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:09 Uhr
Das Chuwi Surbook erinnert nicht nur vom Namen her ans Microsoft Surface.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Den Markennamen Chuwi muss man sich merken. Der chinesische Hersteller bringt laufend neue Produkte auf den Markt, die nicht einfach nur billig sind, sondern zum günstigen Preis sehr gute Qualität liefern. Noch muss man sie in China bestellen, doch es dürfte nicht lange dauern, und die Geräte sind auch bei uns regulär erhältlich.

Das Surbook startete mit einer Crowdfunding-Kampagne: Das Ziel war klar, nämlich eine günstige Alternative zum Microsoft Surface auf den Markt zu bringen. Das Surbook ist nun tatsächlich preiswert: 440 Franken kostet es bei einer Bestellung über geekbuying.com (Versand inklusive, Zollkosten aber nicht). Dazu kommen noch 46 Franken für Tastatur und Stift.

Etwas erstaunt sind wir im Test, dass das Gerät schon aufgesetzt ist. Aber wir haben es direkt vom Hersteller bekommen – und da wurde vielleicht getestet, ob alles wirklich läuft. Jedenfalls kann man ja problemlos nochmals alles neu aufsetzen. Das geht mit Windows 10 rasch und unkompliziert. Auch Tastatur und Stift sind sofort gekoppelt.

Während man alles auf Deutsch einstellen kann, geht das mit der Beschriftung der Tastatur natürlich nicht. Da ist das US-Layout zu sehen, auch wenn dann alle Zeichen beim Schreiben am gewohnten Ort sind, wenn man auf Schweizer Tastatur umstellt. Damit muss man leben können, sonst wird das Tippen schwierig.

Hochwertiges Alugehäuse fürs China-Tablet

Der erste Eindruck ist dann ausgezeichnet: Das 12,3-Zoll-Tablet steckt in einem Aluminiumgehäuse. Dieses ist nicht nur hochwertig, sondern auch stabil. Erfreulich auch das Display an sich: hell und mit 2736 auf 1824 Pixel hochaufgelöst. Die Daten sind übrigens identisch mit dem Surface Pro 4.

Auch ein Alu-Kippfuss, der um 135 Grad ausklappbar ist, hat Chuwi eingebaut. So kann man einen idealen Winkel einstellen, das klappt wunderbar. Auch wenn die China-Kopie etwas mehr knarzt als das Original. Aber das ist zu verschmerzen.

Die Tastatur lässt sich flach auf den Tisch legen oder leicht anwinkeln. Die erste Position ist bequem, weil das Keyboard dann nicht leicht durchwippt beim Tippen. Die zweite Position ist bequemer von der Schreibposition her. Insgesamt kann man gut tippen, obwohl man bei der Tastatur den Preisunterschied am stärksten merkt. Bei Microsoft wirkt alles stabiler und robuster.

Pen erfreulich, Tastatur mittelmässig

Etwas Übung braucht das Touchpad, da es auf leichteste Berührung reagiert und man anfangs unabsichtlich einen Klick auslöst. Erfreulich dafür die Qualität des Pens, der schnell und präzis reagiert. Für Normalnutzer ist da kein grosser Unterschied zu den Stiften von Microsoft oder Apple.

Die verbaute Hardware geht durchaus in Ordnung. Als Prozessor kommt ein Intel Celeron N3450 mit 6 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Der Vierkernprozessor reicht gut aus für die gängigen Office-Programme. Dazu gibts 128 GB Speicher. Das sollte ausreichen.

Mit einer Akkuladung konnten wir rund fünf Stunden arbeiten. Die 10'000 mAh des Akkus ist nicht besonders gross, und der tolle Bildschirm braucht wohl ziemlich viel Saft. Es lohnt sich, den Stromsparmodus einzuschalten, was unter anderem die Helligkeit etwas zurückschraubt. So gewinnt man nochmals rund zwei Stunden.

Das BLICK-Testfazit: Das Chuwi Surbook ist eine durchaus taugliche Arbeitsmaschine. Gut gemacht, günstig und für den Alltag sehr gut brauchbar. Natürlich kann es im Endeffekt nicht mit dem «echten» Surface mithalten. Ausser beim Verhältnis von Preis und Leistung.

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