Chuwi LapBook 12.3 im Test
Was ist der MacBook-Klon wert?

Ein edles, aber schweres Metallgehäuse, Windows 10 und hochauflösender 12,3-Zoll-Screen zum Sparpreis: Das Notebook aus dem Chinashop macht einen guten Eindruck. Aber wie schlägt es sich im Alltag?
Publiziert: 25.09.2017 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 08:44 Uhr
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Das Chuwi LapBook 12.3 macht eine gute Figur, das Display ist schön hell und hat kräftige Farben.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Mit Smartphones und Tablets aus dem Chinashop haben wir gute Erfahrungen gemacht, mit Kameras weniger: Nun haben wir von Gearbest.com das Chuwi LapBook 12.3 zum Test bekommen. Der vollwertige Windows-10-Laptop kostet weniger als 300 Franken bei einer Onlinebestellung (inklusive Versand, ohne allfällige Zollkosten).

Der erste Eindruck ist ausgezeichnet. Der chinesische Hersteller hat sich von Apple inspirieren lassen. Und das ist durchaus positiv gemeint. Ein klares, einfaches Design. Dazu ein silbernes Metallgehäuse, das nicht nur auf den ersten Blick hochwertig wirkt. Das Design ist schick, die Kanten schön geschliffen, erstaunlich für diesen Preis.

Das Chuwi LapBook ist mit 1,75 Zentimeter etwas dicklich und auch satte 1,38 Kilogramm schwer. Portabel ist das Gerät natürlich trotzdem noch. Und passt mit seinen Massen auch gut in Taschen. 

Hochwertiges Gehäuse, billige Tastatur

Schade, macht die Tastatur daneben einen fast schon billigen Eindruck. Die Tasten fühlen sich nach Plastik an, die Beschriftung wirkt wie aufgeklebt. Aber: Tippen kann man trotzdem flüssig und problemlos. Sofern man die Sonderzeichen praktisch auswendig kennt. Denn auch wenn man in Windows 10 die Tastaturbelegung problemlos auf Deutschschweiz umstellen kann, das Keyboard ist in Englisch ausgezeichnet. Also mit Y und Z vertauscht, ohne Umlaute, und die meisten Satzzeichen befinden sich an ungewohnten Orten.

Die grössten Schwächen: Tastatur und vor allem das Touchpad, das Fehlklicks nicht verhindert.
Foto: Lorenz Keller

Insgesamt kann man mit der Tastatur gut leben. Das Touchpad erfordert da grössere Umstellungen. Es ist eine Quelle von Fehlklicks. Etwa, wenn man etwas auswählen will. Man fährt mit dem Finger zur entsprechenden Stelle, dann kann man den Finger nochmals aufsetzen für einen Linksklick. Oder aber tatsächlich links auf dem Touchpad klicken.

Allerdings ist die Gefahr gross, dass dieses nochmals eine Berührung interpretiert und den Mauszeiger vor dem Klicken nochmals verschiebt. Es braucht etwas Übung, dann klappt es meistens. Fürs intensive Arbeiten besorgt man sich besser eine externe Maus.

Das Chuwi läuft im Alltag rund und gut

Das 12,3-Display liegt dann wieder weit über den Erwartungen. Die Auflösung von 2736 auf 1824 geht in Ordnung. Der Bildschirm ist scharf, mit schönen Farben und genug hell. Für den täglichen Einsatz ist das ideal, auch Videos und Fotos sehen gut aus.

Das Metallgehäuse ist schön verarbeitet, macht das Notebook aber etwas schwer.
Foto: Lorenz Keller

Als Prozessor kommt ein Intel Celeron N3450 mit 6 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Damit ist man natürlich meilenweit von der Performance eines MacBook entfernt. Trotzdem reicht das problemlos für Textverarbeitung, Web, Mail, einfache Games und Multimedia. Wer hochaufgelöste Videos schneiden will, wird aber schnell an Grenzen stossen und lange warten. Windows 10 läuft sehr flüssig, erfreulich ist das schnelle Aufstarten.

Als Speicher dient eine 64 GB grosse SSD-Festplatte. Das ist natürlich eher knapp bemessen, aber angesichts des Preises vertretbar. Immerhin hat Chuwi nicht beim Akku gespart. Rund sieben Stunden kann man mit dem LapBook arbeiten, bevor es wieder an den Strom muss.

Das BLICK-Testfazit: Das Chuwi LapBook 12.3 ist eine gelungene Überraschung. Es macht eine gute Figur und ist fürs alltägliche Arbeiten unterwegs völlig ausreichend. Der Preis fürs chinesische Modell ist durchaus günstig, aber es ist sicher nicht ein einmalig billiges Schnäppchen. Wer auf ein Metallgehäuse verzichten kann, der findet auch von den bei uns bekannten Marken Angebote, die vom Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so weit weg sind.

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