Asus ZenBook Pro 15 im Test
Was bringt der zweite Screen im Laptop?

Überflüssig oder sinnvoll? Das Asus ZenBook Pro 15 hat statt eines Touchpads einen Touchpad-Screen. BLICK hat getestet, was der zweite Bildschirm taugt.
Publiziert: 22.10.2018 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2018 um 20:19 Uhr
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Das Asus ZenBook Pro 15 UX580 hat kein normales Touchpad, sondern einen zweiten Touchscreen.
Foto: Kevin Kyburz
Kevin Kyburz

Das Allerwichtigste vorweg: Das Asus ZenBook Pro 15 UX580 ist ein gutes Gerät. Es ist nicht nur sehr schick designt, sondern hat auch ein ansehnliches und Performance-starkes Innenleben: neuste Intel Hexa-Core-Prozessor-Generation, eine NVIDIA GeForce GTX 1050 Grafikkarte mit 4096 MB, 8 bis 16 GB Arbeitsspeicher und rasantem 512 GB SSD-Speicher.

Während die grosse Stärke des Notebooks wohl eher in der Bild- oder Videobearbeitung liegt, lässt es sich mit dem ZenBook Pro 15 auch herrlich gamen, solange man leichte Kompromissbereitschaft bei den Grafikeinstellungen der neuesten Spiele an den Tag legt.

Ob Gaming, Videobearbeitung oder Netflix: Das FHD-Display zaubert in jedem Fall kräftige, klare und vor allem helle Bilder auf den 15,6-Zoll-Bildschirm. Sollte sich das ZenBook einsam fühlen, sind durch zwei Thunderbolt-3-Ports, einen HDMI-Port, zwei USB-A-3.0-Anschlüsse, micro-SD-Kartenleser und das schnelle Intel 9560 WLAN-Modul mit bis zu 1,73 Gbit/s jede Menge Verbindungsmöglichkeiten vorhanden.

Tolle Ausstattung, leider nur mässig gute Akkulaufzeit

Das Gehäuse wirkt hochwertig und ähnelt stark den Vorgängermodellen. Laptop- und Netzteilgewicht liegen mit 1,88 Kilo beziehungsweise 529 Gramm im Rahmen, während der Sound der internen Harman-Kardon-Lautsprecher erstaunlich gut und bassig ist.

Hauptmanko in Sachen Hardware ist die recht schwache Batterie, die lediglich zwischen vier und fünf Stunden kabellosen WLAN-Betrieb ermöglicht, je nachdem, ob das Screenpad an- oder ausgeschaltet ist. Dieser Wert liegt weit unter dem Marktschnitt.

Ohne Netzteil sollte man also nicht aus dem Haus. Weiterer Nachteil: Der Arbeitsspeicher ist fest angelötet und kann somit nicht erweitert werden. Man sollte sich also vorher im Klaren darüber sein, wozu man das ZenBook benutzen möchte.

Der innovative 5,5-Zoll-Zweitbildschirm hat noch Potenzial

Ein besonderes Schmankerl des ZenBook Pro 15 ist natürlich der 5,5 Zoll grosse Touchpad-Screen. Der sieht nicht nur schick aus und produziert ein scharfes 1080p-Bild, sondern hat auch eine angenehme Glasoberfläche und arbeitet präzise.

Man kann das Screenpad in drei verschiedenen Modi benutzen: Zunächst einmal als klassisches Laptop-Trackpad. Dann als «Smart Trackpad», mit dem man Windows-Apps, aber auch spezielle Screenpad-Apps bedienen kann. Die Funktionalität und das Interface hängen dabei stark von der jeweiligen App ab.

Dann gibt es noch den «Extended Display»-Modus, mit dem man das Screenpad gewissermassen als Miniaturmonitor benutzen kann. Von Google-Chrome-Browsen über Netflix-Schauen bis hin zu Battlefield-Zocken ist auf dem kleinen Bildschirm also alles möglich. Ob man das unbedingt möchte, steht auf einem anderen Blatt.

Man muss Asus zugutehalten, dass sie immer wieder mit innovativen Features oder Produkten aufwarten. So ist auch das Screenpad zweifelsohne zumindest ein spannendes, neues Gimmick in einer Branche, in der sich am fundamentalen Designprinzip «Laptop» seit Jahren nicht allzu viel getan hat.

Ob sich das Screenpad aber als neuer Grundbaustein im Markt oder auch nur in kommenden Asus Laptops durchsetzt, dürfte davon abhängen, ob der Hersteller in der Lage ist, an der Usability-Schraube zu drehen.

In der Praxis verbraucht das Screenpad nämlich nicht nur ordentlich Batterie und beeinträchtigt die Performance, sondern ist auch in Sachen Funktionalitätssteigerung noch nicht der ganz grosse Wurf.

Dies ist vor allem der zum Teil etwas undurchdachten Software geschuldet, die noch nicht alle Apps sinnig integriert. Und an der wenig intuitiven Positionierung am Laptop. Dies hat zur Folge, dass man konstant hoch- und runterschauen muss, um den Second Screen zu nutzen. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu Framerate-Einbrüchen, besonders im Akkumodus und ironischerweise besonders bei eigentlich anspruchslosen Menü-Interfaces.

Das Fazit des BLICK-Tests

Das neue Asus ZenBook Pro 15 UX580 (ab 2249 Franken) ist ein Performance-starkes, elegantes und schnelles Gerät. Es bietet in vielerlei Hinsicht Hardware auf der Höhe der Zeit – Abstriche muss man bei der Batterie machen.

Was das ZenBook Pro 15 aber wirklich von der Masse abhebt, ist das Screenpad. Während dieses gut aussieht und auch in Ansätzen Lust auf mehr macht, gibt es hier noch deutlich Luft nach oben. Vielleicht wäre es daher ratsam abzuwarten, ob Asus das Screenpad in künftigen Modellen noch besser integriert.

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